Oberhausen. Imagefilm über die Stadt erhält auf der ITB in Berlin die höchste Auszeichnung in der Reisebranche

Mit Emotionen und Charisma hat er gepunktet: Auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin hat der Kurzfilm der Oberhausener Werbeagentur „move:elevator“ die höchste Auszeichnung der Reisebranche erhalten. Die 40-köpfige Expertenjury war von dem rund dreiminütigen Imagefilm über Oberhausen so begeistert, dass sie den Machern das „Goldene Stadttor“ verlieh. Gegen 86 Filme aus 31 Nationen setzte sich der Beitrag, der im Auftrag der Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen (ENO) entstanden ist, durch und erhielt den „Tourismusfilm-Oscar“.

Typischer Ruhrgebiets-Charme

„Es fühlt sich an wie ein Ritterschlag, wenn man so eine Jury von seinem Werk überzeugen kann“, freut sich Markus Lacum, Geschäftsführer der Werbeagentur über diese Ehre. „Vor allem, wenn man sieht, welche Mitbewerber wir hinter uns gelassen haben. Dass wir uns da wirklich gegen Metropolen wie Dublin behaupten konnten, ist schon toll.“ So richtig fassen kann es Lacum, „ich bin selber Oberhausener mit Leib und Seele“, noch nicht . „Wir haben uns im Vorhinein die Preisträger der vergangenen Jahre angeschaut. Gerade der Film über Vancouver, der im Vorjahr den zweiten Platz gewonnen hat, war sehr beeindruckend.“

Hier kann man den preisgekrönten Film sehen

Auf der Internetseite der Entwicklungsgesellschaft Neu-Oberhausen www.eno-gmbh.de kann man sich den Film anschauen. Eine Kopie auf dem Portal Youtube hat aktuell 15 000 Klicks.

Was hat nun aber den Ausschlag für den Oberhausener Beitrag gegeben? „Wir wollten den typischen Ruhrgebiets-Charme einfangen und ein authentisches Bild zeigen“, erzählt Lacum. Ob nun der kleine Feinkostladen von Almuth Boyen am Theater, der Arbeiter in der MAN-Werkshalle oder die Blumenfrau auf dem Altmarkt: Scheinbar hat der Fokus auf das Persönliche gefruchtet. Bewusst hat man sich dagegen entschieden, nur Orte wie das Centro oder den Gasometer auf Celluloid zu bannen.

„Nicht Gebäude und Plätze stehen im Mittelpunkt des Films, sondern Menschen, die hier leben und arbeiten“, ist auch Petra Weyland-Frisch von der ENO überzeugt. Die Preisverleihung bezeichnet sie als kleine Sensation. „Damit hat keiner rechnen können.“

Zum 20. Geburtstag hatte sich die Entwicklungsgesellschaft im vergangen Jahr selbst mit diesem Imagefilm beschenkt. „Er soll nicht nur von den städtischen Tochterfirmen für die Außenwerbung benutzt werden. Es steht allen Unternehmen frei, mit diesem Film für den Standort Oberhausen zu werben.“ Doch kann der Film noch viel mehr bewirken. „Eine Kollegin war gerade in unser italienischen Partnerstadt Carbonia. Dort löste der Film bei den Zuschauern in einer Schule direkt Gänsehaut aus.“

Positive Schlagzeilen kann die Stadt immer gebrauchen, weiß auch Markus Lacum. „Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war Oberhausen gerade überall in den Nachrichten als Stadt mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung Deutschlands.“ Mit dem dreiminütigen Kurzfilm will man diesem Image der Pleite-Hauptstadt entgegentreten.