Oberhausen. . 2011 schloss die Stadttochter mit einem Minus von 430.000 Euro ab. Gerüchten von einer drohenden Pleite tritt TMO-Geschäftsführer Koch entgegen.

Gute Arbeit, schlechte Finanzlage – dies ist die Quintessenz des mehrere Seiten umfassenden Beteiligungsberichts zur Tourismus und Marketing Oberhausen GmbH (TMO). Während der Tourismus als Wirtschaftsfaktor immer mehr an Gewicht gewinnt, muss die Stadt für ihre Tochtergesellschaft immer tiefer in die Tasche greifen, um sie am Leben zu erhalten: 2011 waren es 430.000 Euro. Gerüchte, die TMO stehe kurz vor der Pleite, machen mittlerweile die Runde. Dem tritt aber TMO-Geschäftsführer Burkhard Koch entschieden entgegen. Von Pleite könne keine Rede sein.

Wirtschaftsfaktor Tourismus

„Wir sind ein echter Wirtschaftsförderer“, betont Koch und belegt das mit einer beeindruckenden Zahl: „450 Millionen Euro werden jährlich in Oberhausen allein aus touristischen Aktivitäten umgesetzt.“ Davon profitieren etwa Hoteliers, Gasometer, Centro, Galerie Ludwig, Gastronomie. Im Gegensatz dazu sinken aber die Umsatzerlöse und steigen die Personalkosten bei der städtischen Tochter. Es besteht also dringender Bedarf zu handeln. Was ist zu tun? TMO-Chef Koch nennt mehrere Punkte.

Da sei zum einen die Neue Mitte, die noch stärker in den Fokus der Stadtwerber genommen werden soll. Von der Centro-Erweiterung und der im kommenden Jahr anstehenden Christo-Ausstellung im Gasometer zum Beispiel erhofft sich Koch noch mal einen Zuwachs an Besuchern.

Kooperation vertiefen

Zum anderen gelte es, die Kooperation mit anderen Einrichtungen zu vertiefen so etwa mit der Ruhrtourismus GmbH, mit dem LVR, mit dem TZU, mit dem Metronom-Theater, mit der Luise-Albertz-Halle. Eine engere Zusammenarbeit mit den Nachbarstädten wünscht er sich im Bereich der Akquise und Durchführung von Tagungen und Seminaren.

Hinzu kommt ein dritter Schwerpunkt. „Es geht auch darum, private Leistungsträger stärker zu beteiligen, etwa indem sie sich bei Messeauftritten mit eigenem Personal engagieren oder bei Vermarktungskampagnen stärker einbringen.“

Finanzielle Situation der Stadt entscheidend

Ein vierter Punkt betrifft den Stadtreport: Er wird zum Jahresende eingestellt. Im Beteiligungsbericht hat Koch seine Vorstellungen folgendermaßen zusammengefasst: „Die Fokussierung auf Kernbereiche in den einzelnen Handlungsfeldern ist unumgänglich. Eine klare Definition der Schwerpunkte ist notwendig. Überflüssiges muss weggelassen werden.“

Letzten Endes bleibt aber für die Zukunft der TMO die finanzielle Situation der Stadt Oberhausen entscheidend. Und die ist bekanntlich mehr als angespannt. Koch: „Hieraus können sich entwicklungsbeeinträchtigende Risiken ergeben, die auch die Existenz des Unternehmens TMO gefährden können.“