Oberhausen. Vor allem Menschen aus Mittel- und Osteuropa ziehen nach Oberhausen. Im vergangenen Jahr waren Serbien, Bosnien & Herzegowina sowie Polen die Herkunftsorte der größten Gruppen.
Die Stadt Oberhausen übt eine wachsende Anziehungskraft auf Zuwanderer aus anderen Ländern aus. Insgesamt 2382 Menschen zogen im vergangenen Jahr aus dem Ausland hierher, 2010 waren es 2032 Zuwanderer, im Jahr 2000 noch 1811. Das geht aus Zahlen hervor, die das Landesamt für Statistik (IT.NRW) am gestrigen Mittwoch vorlegte. Eine vergleichsweise hohe Attraktivität hat Oberhausen dabei den aktuellen Zahlen zufolge für Menschen aus Mittel- und Osteuropa aus.
Mehr Zu- als Abwanderer
Unter dem Strich bleiben viele von ihnen: Während sich in den Jahren 2000 und 2010 die Zahl der Zugezogenen mit der Zahl der Fortgezogenen in etwa die Waage hielt, verließen im vergangenen Jahr 1740 Menschen die Stadt wieder ins Ausland beziehungsweise in ihr Heimatland. Die Zahl der Zugezogenen überstieg 2012 damit die Zahl der Abwanderer („Wanderungssaldo“) um 642.
Beim Blick auf das Zahlenwerk ist auffallend, dass es eine große Fluktuation zwischen Oberhausen und den Ländern Serbien (ohne Kosovo), Polen, Bosnien & Herzegowina, Slowenien, Rumänien und der Türkei gibt. Dies sind die Länder mit den höchsten Zuwanderungs- und Abwanderungsbewegungen nach und von Oberhausen (siehe Grafik).
Der Überschuss an Zuwanderern fällt in Oberhausen geringer aus als im gesamten Land Nordrhein-Westfalen. 2012 waren rund 346 000 Menschen nach NRW gezogen – etwa 3,8 Prozent mehr als 2011. In Oberhausen stieg die Zahl der Zuwanderer gegenüber 2011 dagegen lediglich um etwa 2,3 Prozent.
Bei der Stadt Oberhausen gibt es bislang keine Erkenntnisse über wachsende Zuwanderungstendenzen etwa aus den Balkanländern. „Es gibt keine besonderen Auffälligkeiten“, sagt Sozialdezernent Reinhard Frind. „Wir haben seit vielen Jahren unter den Einwohnern einen Anteil von Ausländern unterschiedlichster Nationalitäten von 12,5 Prozent.“
Flüchtlinge aus Syrien
Mit Blick auf die zunehmende Zahl von Flüchtlingen nach Deutschland sagt Frind, Oberhausen habe keinen so großen Zuzug von Sinti und Roma wie etwa Duisburg, Essen oder Dortmund. Diese stammen vornehmlich aus Serbien oder Mazedonien. Die Stadt hatte sich in den vergangenen Monaten auf eine steigende Zahl von Asylbewerbern eingestellt und 100 neue Unterbringungsplätze geschaffen. Ende 2012 gab es laut IT.NRW 435 Empfänger von Asylbewerber-Leistungen in Oberhausen. NRW-weit war fast jeder Dritte serbischer, kosovarischer oder montenegrinischer Staatsangehöriger.
Aktuell erwarte man noch eine Zuweisung von Flüchtlingen aus Syrien, so Frind. NRW hat die Aufnahme von 1000 weiteren Syrern zugesagt. Wie viele davon nach Oberhausen kommen werden, sei noch unklar, so Frind.