Oberhausen. Von 1433 Vierjährigen zeigten in Phase 1 der Sprachtests 371 Kinder deutliche Defizite im Sprechvermögen.

Insgesamt 1625 Oberhausener Kinder waren in diesem Monat hochoffiziell zu einem „Besuch im Zoo“ eingeladen. Das war kein Ausflug, sondern ein verbindlicher Sprachtest in Form eines Brettspiels, das Aufschluss über die Sprachkompetenz aller Kinder geben soll, die in zwei Jahren eingeschult werden. So können sie – wenn nötig – noch gezielt Sprachförderung erhalten, um mit gleichen Chancen in die Schule zu starten. 1433 Kinder haben an dem Test teilgenommen, 371 von ihnen brauchen in jedem Fall Sprachförderung, 781 Kinder zeigten keinen Nachholbedarf. Ihre Sprachentwicklung ist altersgemäß.

Für die 192 Kinder, die trotz Einladung nicht am Sprachtest teilgenommen haben – etwa, weil sie krank waren – und für 281 Kinder, bei denen der „Besuch im Zoo“ noch keine eindeutige Einschätzung liefern konnte, steht in der ersten Juni-Woche jetzt der „Besuch im Pfiffikus-Haus“ an. „Manche Kinder sind eben einfach schüchtern und melden sich bei dem Zoo-Spiel kaum zu Wort.

Kinder werden von Grundschullehrern einzeln getestet

Das heißt aber nicht, dass sie nicht richtig sprechen können“, erklärt Kai Thein vom städtischen Bereich Schule den relativ hohen Anteil „ungeklärter Fälle“. Beim Besuch im Pfiffikus-Haus werden die Kinder von Grundschullehrern einzeln getestet, ob sie die deutsche Sprache hinreichend beherrschen, damit die Voraussetzung für ein erfolgreiches Lernen gegeben ist.

Von den 371 Kindern, bei denen schon in der ersten Phase zusätzlicher Sprachförderbedarf festgestellt wurde, stammen 180 aus einem Elternhaus, in dem beide Eltern die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen und keinen Zuwanderungshintergrund haben. Die meisten von ihnen wohnen in den sozialen Brennpunkten dieser Stadt. 146 Kinder kommen aus Elternhäusern, in denen Deutsch und eine weitere Sprache gesprochen wird, 45 wurden bislang komplett in einer anderen als der deutschen Sprache erzogen.

Die zusätzliche Sprachförderung beginnt für alle, die Bedarf haben, im nächsten Kindergartenjahr.