Oberhausen. Zwei Jahre lang begleitete diese Zeitung junge Erwachsene bei ihrem zweiten Anlauf in das Berufsleben. Zehn von ihnen sind nun ausgebildete Verkäufer

Es ist keine zwei Jahre her, da standen 14 junge Oberhausener unsicher im Gebrauchtwaren-Kaufhaus „Fairkauf“ der Kurbel. Der erste Tag der Ausbildung zum Verkäufer war für sie etwas ganz Besonders, sie brachten nämlich nicht die besten Voraussetzungen mit.

Die meisten hatten bereits eine Lehre abgebrochen, insgesamt galten sie als „leistungsschwach“. Gemeinsam hat es die Gruppe aber geschafft, zehn von ihnen haben die Ausbildung, die im Auftrag des Jobcenters erfolgte, abgeschlossen. Diese Zeitung verfolgte ihren Weg seit dem ersten Tag.

„Wir sind alle gewachsen“

„Wir sind richtig stolz“, verabschiedet Kurbel-Geschäftsführerin Renate Neuhaus die jungen Erwachsenen in einen neuen Lebensabschnitt. „Zu Beginn kamen alle unsicher ins Fairkauf getrippelt. Bei jedem Einzelnen sehe ich nach dieser Zeit aber eine deutliche Veränderung.“

Die junge Mutter Katharina Brandt, sichtbar stolz auf das Erreichen des Abschlusses, kann das nur bestätigen.„Wir sind alle so gewachsen und selbstbewusst geworden. Im ersten Jahr hat sich kaum einer getraut, sich während des Unterrichts zu melden.“ Ihre Zukunft sieht sie weiterhin im Verkauf. „Ich will aber auf jeden Fall versuchen, das dritte Lehrjahr noch dranzuhängen.“

Diesen Plan verfolgt auch Timm Stage, der aber schon ein Stück näher an diesem Ziel ist. „Ich darf das dritte Lehrjahr, also die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, bei der Kurbel absolvieren. Das freut mich sehr, da ich mich hier immer sehr wohl gefühlt habe“ Natürlich habe es auch mal schlechte Tage während der Ausbildung gegeben, „aber die gibt es überall“.

Freundschaften werden Ausbildungs-Ende überdauern

Halil Osmani, der zuvor schlechte Erfahrungen bei einer anderen Ausbildungsstelle gemacht hatte, hat nur Worte des Lobes übrig. „Man bekam hier immer Wertschätzung für die geleistete Arbeit.“ Zudem seien in den vergangenen zwei Jahren Freundschaften entstanden, die auch das Ende der Ausbildung überdauern werden. Den Azubis, die nach ihm kommen werden, gibt Osmani einen Tipp mit auf den Weg. „Die Ohren steif halten und immer an sich glauben.“

Der Sozialpädagogin Christiane Meißler, die die Azubis seit dem ersten Tag im September 2011 begleitete, kann man die Rührung anmerken. „Wir sind sehr zufrieden mit den Prüfungsergebnissen. Ich hoffe, es finden alle ihren Weg. Den ersten schwierigen Schritt haben sie bereits gemacht.“