Die Ickerner Bürger nehmen Lärm und Staub gelassen hin. 131 Meter Abwasserrohre sind bereits verlegt.

Hohe Containerwände vor dem Fenster, Lkw-Verkehr hinterm Gartenzaun, nächtlicher Betrieb auf den Baustellen. Die Ickerner nehmen all das recht gelassen, zeigen durchaus Verständnis. „Es läuft wirklich super, das Miteinander ist richtig gut“, erklärt Ilias Abawi, Sprecher der Emschergenossenschaft. „Wir erfahren großen Zuspruch, viele sagen, es sei eine gute Sache.“

Ja, eine gute Sache, wenn die „Schwatte“ irgendwann nicht mehr stinkt, wenn sie nicht mehr starr durch ihr Betonbett fließt, wie mit dem Lineal gezogen. Aber ganz so weit ist es dann noch nicht. Doch die Bauarbeiten laufen, hinter den hohen Containerwänden, mitunter auch nachts. Ende Oktober vergangenen Jahres begann die Emschergenossenschaft auf dem Gelände des Ickerner Friedhofs mit dem unterirdischen Vortrieb der Kanalrohre (wir berichteten). Mehr als 900 Meter muss sich die Maschine durch das Erdreich graben. Bis zur nächsten Schachtanlage an der Borghagener Straße, in unmittelbarer Nähe zum Herdicksbach. Abawi: „Aktuell haben wir 131 Meter geschafft.“ Voraussichtlich im April dieses Jahres erreiche die Maschine die Schachtanlage an der Borghagener Straße.

„Wenn sie dort angekommen ist, wird sie zunächst geborgen“, erklärt Abawi das weitere Verfahren. „Anschließend wird die Maschine zurück zur Schachtanlage auf dem Gelände des Friedhofs transportiert.“ Da es sich um eine sogenannte „Doppelstartgrube“ handele, erfolge dann von dort aus – aller Voraussicht nach im April oder Mai – der Vortrieb in Richtung Ickerner Straße. „Die Strecke wird aber mit 385 Metern bedeutend kürzer sein“, so Ilias Abawi. Und was tut sich sonst noch so entlang der Emscher? „An der Borghagener Straße wird derzeit der Schacht ausgehoben, bevor die Maschine dort ankommt.“ Derweil bereitet die ausführende Firma an der Henrichenburger Straße (B 235) ein Baufeld vor. „Dort“, erläutert Abawi, „wird eine Schachtanlage für den Abwasserkanal Emscher und für den Stauraumkanal entstehen.“ Ende Mai sollen dort die Schlitzwandarbeiten beginnen. „Wann dann der Erdaushub erfolgt, ist derzeit allerdings noch nicht klar“, so Abawi weiter. Denn: „An dem Standort werden wir mit dem Vortrieb nicht mehr in diesem Jahr beginnen.“ Deshalb werde der Aushub aus Sicherheitsgründen – so eine Schachtanlage ist etwa 20 Meter tief – erst 2014 beginnen.

„Vermutlich“, sagt der Sprecher der Emschergenossenschaft, „werden wir auch an der Stelle Containerwände wie in Ickern aufstellen, damit die Anwohner nicht durch die Bautätigkeiten beeinträchtigt werden.“