Oberhausen. Die Erdbeer-Saison hat begonnen – rund drei Wochen später als sonst und deshalb umso sehnlicher erwartet. Selbstpflücker sind täglich ab 8.30 Uhr am Start.
Viel zu lange haben die süßen Früchtchen diesmal die Geduld von Bauern und Genießern strapaziert. Inzwischen, rund drei Wochen später als sonst, sind sie reif: Die Erdbeersaison hat begonnen – und auf dem Lepkeshof gibt es seit Dienstag auch wieder die Möglichkeit zum Selbstpflücken. Lambada, Elsanta, Sonata und Co. locken. Frisch vom Feld ins Körbchen.
Nicht nur Fans von Erdbeerkuchen, Erdbeeren mit Sahne oder Eis haben schon darauf gewartet, endlich die aromatischen Früchte aus der Region auf den Tisch zu bekommen, auch die Obstbauern wurden langsam kribbelig: „Durch das kalte Frühjahr gehen uns schon mal 14 Tage Vermarktungszeit verloren“, sagt Lepkeshof-Senior Friedrich Scheidt. Sonst habe man immer schon um den 20. Mai beginnen können. „Zwei Wochen hintendranhängen geht nicht: Im Juli wird’s irgendwann zu heiß für die empfindlichen Früchte.“
Überwiegend Frischverzehr
Seit 1991 gibt’s auf dem Bauernhof im Städtedreieck Oberhausen/Essen/Mülheim die Möglichkeit zum Selberpflücken – auf mittlerweile rund zwei Hektar Fläche. Nicht nur die Erdbeersorten haben seither mehrfach gewechselt – auch das Verhalten der Freizeitpflücker hat sich verändert: „Die Pflückmengen waren früher viel höher. Wenn heute mal jemand mit zehn Kilo Erdbeeren an die Kasse kommt, ist das schon fast eine Rarität“, erzählt Friedrich Scheidt: „Früher wurde viel mehr eingemacht und Marmelade gekocht – heute wird überwiegend zum Frischverzehr gepflückt.“
Ein bisschen Marmelade, überwiegend aber frische Erdbeeren für die Familie, die Nachbarin und Freunde hat auch Hiltrud Baege im Sinn, die gestern 5,7 Kilo erntete: „Für mich liegt der Reiz aber eigentlich darin, dass das Ganze irgendwie etwas Meditatives hat: die Ruhe, das Farbspiel aus roten Beeren, grünen Blättern und dem gelben Stroh darunter. Das tut einfach gut. Am schönsten ist es, wenn frühmorgens noch der Tau auf den Blättern liegt.“
Gepflückt werden kann täglich
Apropos frühmorgens: Gepflückt werden kann täglich (auch am Wochenende) ab 8.30 Uhr. Letzter Einlass ins Erdbeerfeld ist um 18 Uhr, um 18.30 Uhr ist Schluss. Die Mindestpflückmenge beträgt ein Kilo pro Person.
Pflückwillige melden sich zuerst an der kleinen Verkaufshütte am Lepkesfeld, wo ihre mitgebrachten Pflückgefäße gewogen werden, um das Gewicht später abziehen zu können. Derzeit liegt der Preis fürs selbstgepflückte Kilo Erdbeeren bei 3,30 Euro, bereits gepflückt kosten sie 5 Euro. Auch erste Süßkirschen gibt’s schon – für 9,90 Euro pro Kilo.