Oberhausen. .
Sechs Künstler, vier Fachrichtungen, ein zehn mal zehn Meter großer Raum: Mit ausgewählten Arbeiten für die gemeinsame Präsentation stellen sechs Studenten die Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle und ihre interdisziplinäre Ausrichtung vor: Vom 16. Juni bis zum 8. September ist wieder Kunstsommer in der Garage an der Mühlenstraße 135 in Dümpten.
Erlebnis für Auge und Ohr
Alle, die sich dafür interessieren, was sich an deutschen Kunst-Kaderschmieden so tut, sind zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 16. Juni, um 12 Uhr eingeladen. Die Künstler und ihre Professoren stehen den Gästen zum Gespräch zur Verfügung, der Kunstverein bewirtet sie im gemütlichen Hof der Galerie Tedden.
Für ein Erlebnis für Auge und Ohr sorgt die Klanginstallation für eine Bank und vier Füße. „Parkbank für Elise“ nennt Christina Rackel, die seit 2007 Industrie-Design in Halle studiert, dieses Objekt zwischen Musik und Kunst, das vor allem ältere Menschen zum Musizieren, Kommunizieren und Verweilen einladen soll, erschaffen als Beitrag zur positiven kreativen Gestaltung des öffentlichen Raums.
Dokumentation der Lebenshaltung
Die ältere Generation hat auch der junge Designer Philipp Stingl im Visier, der „Rumpel“ kreierte, einen Container als mobile Wohneinheit.
Die gebürtige Albanerin Orestia Kapidani, seit 2005 freiberufliche Fotokünstlerin und seit 2013 Masterschülerin in Halle, dokumentiert und illustriert mit ihren Arbeiten die Lebenshaltung ihrer Heimat in Landschaftsbeobachtungen und Porträts.
Als Vertreter der Skulpturen-Abteilung sind Jana Mertens und Paul Werner dabei, beide studieren seit 2009 Bildhauerei in der Klasse von Professor Bruno Raetsch. Der übrigens erachtet den Kunstsommer als „kleines Experiment und furioses Kabinettstück“, auf das er sich freue.
Empörung und Ignoranz
Als „Momentraum“ bezeichnet Maria Nickel ihre Arbeiten. Sie konfrontiert zum Beispiel Empörung mit Ignoranz. In Halle studiert sie im Fachbereich Malerei und Textil.
Einblicke in neuzeitliche Kunstentwicklungen gibt der Kunstverein, der die Kunstsommer organisiert, seit nunmehr zwölf Jahren. Die Kunsthäppchen im Drei-Städte-Eck von Oberhausen, Mülheim und Essen sind längst ein traditioneller Akzent im städtischen kulturellen Leben. Die Eröffnungsveranstaltungen waren stets gut besucht. Jeder Oberhausener, der sich für Kunst interessiert, hat sich dort schon einmal blicken lassen.