Oberhausen. .
Noch exakt 139 Tage und es geht los: Der Vorhang für den Kunstsommer an der Emscher hebt sich am 22. Juni. 100 Tage lang, bis zum 6. Oktober, wird dann wieder das Niemandsland zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal von nationalen und internationalen Künstlern bespielt. Oberhausen, das eines der drei Besucherzentren erhält, wird eine wichtige Rolle spielen im Verbund der an der Emscherkunst 2013 beteiligten Städte.
Umsonst und draußen
Nicht nur die wahrscheinlich drei Campingplätze für Ai Weiweis Installation der 1000 Zelte und der tanzende Strommast namens Zauberlehrling (wir berichteten) werden die Aufmerksamkeit der Besucher erregen, umsonst und draußen Kunst an ungewöhnlichen Orten zu entdecken. Ausstellungsleiterin Simone Timmerhaus stellte im Kulturausschuss die bei uns geplanten Projekte vor.
In Containerstruktur errichtet und mit einem filigranen Dach aus Bändern versehen, soll das Besucherzentrum im Kaisergarten ein Hingucker werden. Drumherum wird das Art-Camp der zwölf Ruhr-Kunstvereine aufgebaut, das zu Musik- und Kunst-Events, Ausstellungen und Film-Vorführungen einladen wird.
Mit dem Ziel, etwas Dauerhaftes zu erschaffen, wird die slowenische Künstlerin und Architektin Apolonija Šušteršič in Workshops mit Kindern und Erwachsenen Spielplatz und Skatergelände am Jugendtreff im Holtener Feld gestalten und während der Ausstellung ein Bau-Camp durchführen.
Wiedersehen mit der Skulptur
In Holten wird auch ein Wiedersehen mit der Skulptur „Warten auf den Fluss“, einer 38 Meter langen, durch Pavillons gegliederten Brücke, möglich sein. Sie erregte bereits bei der Emscherkunst 2010 Aufmerksamkeit. Die Künstlergruppe Observatorium lädt genau dort, wo die renaturierte Emscher in Zukunft fließen soll, dazu ein, die Wartezeit kreativ zu nutzen, sich in den Pavillons und Gärten zu treffen, zu diskutieren, zu essen, ja auch zu schlafen. Die Gäste sollen gemeinsam in Erfahrung bringen, was der versprochene Fluss verheißt. Die Skulptur sei ein Werk der Fantasie, der Reflexion über die Umgebung und ein Baustein für die Gemeinschaft, so die Künstler.
Als spektakuläres begehbares Kunstwerk wird die Slinky-Brücke über dem Rhein-Herne-Kanal wahrgenommen werden. Bei der Emscherkunst 2010 noch im Bau und nun fertiggestellt, ist sie die sichtbare Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Emscherkunst-Ausstellung und zugleich ein unübersehbares Beispiel für die Nachhaltigkeit von Kunstprojekten im öffentlichen Raum.