Oberhausen. .

Es ist ja längst beschlossene Sache, dass es die Hauptschule Alstaden in fünf Jahren nicht mehr geben wird. Trotzdem hat die Schule an der Bebelstraße jetzt noch das Siegel „Kulturschule“ von der Stadt verliehen bekommen.

Nicht zuletzt, weil in Alstaden schon seit 30 Jahren ein besonderes Augenmerk auf der Verbindung von Kunst und Schülerschaft liegt und die Schule bereits am Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“ teilnimmt.

In der noch verbleibenden Zeit hat sich die Hauptschule verpflichtet, dies noch auszubauen – indem sie zum Beispiel verstärkt mit den Kulturinstitutionen in dieser Stadt wie Bücherei, Industriemuseum oder Ludwiggalerie kooperiert.

Siebte und letzte Kunstausstellung

„Die Auszeichnung zur Kulturschule – die Hauptschule Alstaden ist die achte – ist eine Oberhausener Erfindung“, sagte Kulturdezernent und Kämmerer Apostolos Tsalastras während eines kleinen Festakts. „Wir haben uns das deshalb ausgedacht, weil wir etwas erreichen wollen: Wir wollen die Persönlichkeitsentwicklung anregen, die Kreativität fördern.“ Was das baldige Ende der Hauptschule Alstaden angeht, so hoffte Tsalastras, „dass in Zukunft an diesem Ort in einer anderen Form und Struktur das Thema Kultur erhalten bleibt“ – und spielte damit auf eine mögliche Umwandlung der Schule in eine Primus-Schule an.

Ein bisschen wehmütig eröffnete Rektor Norbert Mölders zugleich die siebte und letzte Kunstausstellung in der Hauptschule – eine Tradition, die seit 1983 gepflegt wird. Zum Thema Zeit haben die Schüler aller Jahrgangsstufen diesmal gemalt, gezeichnet, gedruckt, geschrieben, gesägt und geprobt. Das Ergebnis ist in den Fluren der Schule zu bestaunen – und auf den Straßen der Stadt. Denn auch einen Gelenkbus haben die Schüler mit Motiven zum Thema Zeit gestaltet.

"Die kulturelle Bildung ist die Grundlage für alles andere"

Hauptschüler und künstlerisches Arbeiten, das mag mancher als Widerspruch empfinden. Konrektorin Elke Winhuysen, maßgeblich verantwortlich für das Kunstprojekt, schüttelt entschieden den Kopf. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass gerade Hauptschüler besondere Fähigkeiten im handwerklichen, künstlerischen und musikalischen Bereich haben“, sagt Winhuysen. „Die kulturelle Bildung ist die Grundlage für alles andere. Wir merken, dass die Schüler durch die Beschäftigung mit Kunst ruhiger werden, dass sie im Unterricht besser mitkommen. Weil Erfolgserlebnisse stärken.“