Oberhausen. Alevitische Gemeinde ruft zur Solidarität mit den Protestierenden in der Türkei auf. Polizei rechnet mit bis zu 3000 Teilnehmern auf dem Saporoshje-Platz.

Die Alevitische Gemeinde Deutschland und die Linke Liste Oberhausen haben für Samstag zu einer Großdemonstration in der Innenstadt vor dem Hintergrund der Unruhen in der Türkei aufgerufen. Die Polizei rechnet bei der Kundgebung auf dem Saporoshje-Platz mit bis zu 3000 Teilnehmern und hat zur Unterstützung weitere Einsatzkräfte aus den Nachbarstädten angefordert. Mit dem Protest soll zum einen Unterstützung für die Demonstranten in der Türkei gezeigt werden. Zum anderen wollen die Veranstalter damit den internationalen Druck auf die Erdogan-Regierung in Ankara erhöhen, damit friedliche Demonstrationen nicht mehr von der türkischen Polizei aufgelöst werden.

„Wir machen uns dabei zunutze, dass die bekannte türkische Protestband ‘Grup Yorum’ sowieso an diesem Tag ein Konzert in der Arena spielen wird“, erklärt Ali Dogan, der Generalsekretär der Alevitischen Gemeinde, warum man sich für Oberhausen als Ort der Kundgebung entschieden hat.

Solidarität mit Demonstranten in der Türkei beweisen

„Es geht in der Türkei längst nicht mehr nur um einen Istanbuler Park, der vor der Zerstörung gerettet werden soll“, schildert Dogan die Hintergründe der in vielen türkischen Großstädten aufgeflammten Proteste. „Das war nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“ Mit ihrem Protest am Samstag – Start ist um 13 Uhr – wollen die Aleviten ihre Solidarität mit den Demonstranten in der Türkei beweisen.

Yusuf Karacelik, Fraktionsvorsitzender der Linken Liste im Stadtrat, unterstützt den Protest. „Viele Menschen in der Türkei fühlen sich von dieser Regierung bevormundet. Wir fordern, dass in der Türkei die Versammlungs- und die Pressefreiheit geachtet werden.“ Zudem geht es ihm um eine Freilassung der inhaftierten Demonstranten. Auch einen Fingerzeig an die Bundesregierung in Berlin erhofft sich der Linkspolitiker. „Es muss darum gehen, den diplomatischen Druck auf die Türkei zu erhöhen.“

Polizei gibt sich gelassen

Polizeisprecher Johannes Paus sieht der Kundgebung relativ gelassen entgegen. „Die Demonstration ist ordnungsgemäß angemeldet worden. Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass die Veranstaltung friedlich verlaufen wird und werden von unserer Seite auch alles dafür tun.“