Oberhausen. .

Mit einem Sechs-Punkte-Plan will die Oberhausener SPD, allen voran Oberbürgermeister Klaus Wehling, die Wirtschaftsförderung in der Stadt umkrempeln.

Zentraler Punkt: Die Teams der Oberhausener Wirtschaftsförderungs-gesellschaften WFO, TMO (Touristik) und ENO sollen sich künftig mehr um die schon hier ansässigen Unternehmen kümmern als europaweit von Messe zu Messe zu tingeln und mit viel Einsatz zu versuchen, Manager mit ihren Firmen nach Oberhausen zu locken.

Wirtschaftsförderung in der Kritik

„Wir wollen uns auf die Stärken in der Stadt konzentrieren und uns auf diejenigen Branchen ausrichten, die die größten Potenziale für die Zukunft bergen“, sagte Wehling auf der SPD-Klausurtagung in Lüneburg. Dazu zählten die Sektoren Handel, Freizeit, Eventwirtschaft, Bau- und Immobilienbranche sowie industrielle Kernunternehmen. „Die Zeit, auf größere Ansiedlungen zu hoffen, ist schon länger vorbei“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer.

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Schon seit einiger Zeit äußerten einflussreiche Politiker in der Stadt ihr Unbehagen mit der aktuellen Wirtschaftsförderung: Zwar loben viele das Engagement der Manager von WFO und TMO, Frank Lichtenheld und Burkhard Koch, doch man vermisst durchaus Effizienz, eine stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen Gesellschaften im gemeinsamen Haus an der Essener Straße sowie eine intensivere Betreuung der Wünsche örtlicher Mittelständler.

Aufwand und Ertrag in keinem guten Verhältnis

Nach neuesten Statistiken hat man nun festgestellt, dass ein erfolgreich angeworbenes neues Unternehmen, das aus einem weiteren Umkreis als 30 Kilometer nach Oberhausen zieht, gerade einmal sieben neue Arbeitsplätze mitbringt. Aufwand und Ertrag stehen für Oberbürgermeister Klaus Wehling da in keinem guten Verhältnis.

Deshalb soll jeder der 15 Mitarbeiter von TMO und WFO nach einer Schulung künftig bis zu 20 Unternehmen vor Ort intensiv betreuen – und Wünsche nach größeren Arealen, einer besseren Verkehrsanbindung oder schnelleren Genehmigungen erkunden.

Intensivere Zusammenarbeit

Künftig soll die Wirtschaftsförderung auch wichtige Daten für politische Entscheidungen besser im Griff haben. Die Zusammenarbeit mit den Kammern und den im Bildungsbereich (Fachkräftemangel) erfahrenen Rathauskräften soll intensiviert werden.

Auch das Management, Fördergelder der EU zu hereinzuholen, soll mit Hilfe der Brüsseler Kontakte der Ruhrgebiets-Wirtschaftsförderung WMR ausgebaut werden.