Zwei Wochen nach dem Start der SPD-Unterschriftenaktion gegen den Stillstand des Bauprojekts am Osterfelder Markt müssen die Genossen heftige Kritik von der CDU einstecken: Die Aktion habe enttäuschten Bürgern Aktivität vorgegaukelt - aber was habe sie gebracht?

„Dass es keine Schwierigkeit ist, angesichts der desaströsen Zustände am Markt ein paar Hundert Unterschriften einzusammeln, leuchtet wohl jedem ein“, meint CDU-Stadtverordneter Denis Osmann. „Offenbar haben die Genossen aber vergessen, dass SPD und Verwaltung für den Stillstand mitverantwortlich sind.“ Die SPD protestiere gegen sich selbst, bilde sie doch gemeinsam mit Grün die Stadtregierung. Als „geradezu grotesk“ empfindet der Osterfelder CDU-Fraktionssprecher Michael Helmrich, dass die handelnden Personen in der Verwaltung zum größten Teil SPD-Mitglieder sind.

„Da könnte man doch vielleicht mal miteinander sprechen.“ Statt Unterschriften einzusammeln, solle die SPD ihrer Verantwortung gerecht werden. „Die CDU bleibt dabei: Der Vorgang muss zur Chefsache gemacht werden. Oberbürgermeister Klaus Wehling muss die Parteien an einen Tisch holen und eine Lösung herbei führen.“

Der 30-jährige Denis Osmann ist erst kürzlich zum Vorsitzenden des neu gegründeten Ortsverbandes Osterfeld-Nord gewählt worden, zweiter Vorsitzender ist Walter Paßgang (68), der sich 2011 aufgrund von Streitigkeiten im Stadtteil aus der Politik zurückgezogen hatte. „Wir ergänzen uns hervorragend. Paßgang ist zurück in der Politik und damit – genau wie ich – an der Basis für die Menschen aktiv“, sagt Osmann.

Auch Paßgang zeigte sich zufrieden. „Wir haben eine gute Truppe und sind bestens aufgestellt“, so das Polit-Urgestein nach der Wahl, aus der Hermann Wischermann, Daniel Erkens und Thomas Lehmkühler als Beisitzer hervor gingen.