Oberhausen. . Kinder mit drastischen Sprachproblemen – der kürzlich veröffentlichte Bericht zur Gesundheit der Oberhausener Kinder zeichnet im Bereich der Sprachentwicklung ein düsteres Bild. Dagegen setzt ein Jugendchor seine hellen Stimmen: Sprachförderung am Gesangsblatt, selbstbewusstes Auftreten vor großem Publikum – „Singen ist mehr als nur Musik. Der gesundheitliche Vorteil ist enorm“, sagt Rolf Illgner, Leiter des Chors „Young Generation“ für Jugendliche im Alter von zwölf bis 27 Jahren.

Kinder mit drastischen Sprachproblemen – der kürzlich veröffentlichte Bericht zur Gesundheit der Oberhausener Kinder zeichnet im Bereich der Sprachentwicklung ein düsteres Bild. Dagegen setzt ein Jugendchor seine hellen Stimmen: Sprachförderung am Gesangsblatt, selbstbewusstes Auftreten vor großem Publikum – „Singen ist mehr als nur Musik. Der gesundheitliche Vorteil ist enorm“, sagt Rolf Illgner, Leiter des Chors „Young Generation“ für Jugendliche im Alter von zwölf bis 27 Jahren.

Die „Junge Generation“ lernt bei ihm nicht nur gerade und mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen. Er hilft ihnen mit zahlreichen Übungen bei der Entwicklung ihrer Stimme – und damit letztlich auch bei der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, sagt Illgner. Singen setze Glücksbotenstoffe frei, fördere das eigene Sprachgefühl und mache selbstsicher.

Ein Ausgleich zur Schule

Der 13-jährige Julien Worms hat seinen ganz eigenen Grund, warum er gerne singt: „Für mich ist das ein Ausgleich zur Schule.“ Einmal in der Woche, immer dienstags, trifft er sich mit den übrigen Chormitgliedern der „Young Generation“ in der Aula der Schmachtendorfer Heinrich-Böll-Gesamtschule.

Allerdings: Der Chor probt in der Aula, er ist aber weder inhaltlich noch organisatorisch an die Schule gebunden. Auch gehört er zu keiner Kirchengemeinde. Nach Angaben des Oberhausener Sängerkreises, der „Young Generation“ betreut, ist dieser Oberhausens einziger freier Jugendchor.

Besonderheiten weiter ausbauen

Und der Sängerkreis ist sehr daran interessiert, diese Besonderheit weiter auszubauen. „Wir brauchen junge Stimmen, junge Menschen, die nicht nur etwas zu sagen haben, sondern das auch noch singen wollen“, sagt Thomas Barwanietz, Geschäftsführer des Oberhausener Sängerkreises.

In Schmachtendorf können die jungen Leute deshalb in enger Absprache mit Chorleiter Rolf Illgner bestimmen, welche Lieder sie singen wollen. Illgner schreibt die Stücke dann für die jungen Stimmen um und probt sie teils in Einzelunterricht ein. Illgners Tochter Yvonne, die den Chor mitbetreut, sagt: „Wer von einem Chor spricht, der denkt in erster Linie an klassische Kirchenmusik. Genau das machen wir aber nicht.“ Rock, Pop, Stücke der deutschsprachigen Musikgruppe Mia oder Kult-Hits von Queen – das kommt bei „Young Generation“ aufs Notenblatt.

Eine echte Gemeinschaft

Den jungen Menschen gefällt das – und mehr noch: „Für mich ist das hier auch eine Gemeinschaft“, sagt Annemarie Schulz, die selbst „seit ich klein bin“ singt. Im Chor, sagt sie, traue sie sich mehr zu. „Du hast alle hinter dir stehen, wenn du dich versingst, fällt das zwischen den anderen nicht auf.“

Rolf Illgner, der bei Amicitia Holten singt, hat den Jugendchor anlässlich des Tags der offenen Tür im Chemiewerk „Oxea“ gegründet. Als Mitarbeiter wollte er etwas zum Programm beisteuern. Die Jugendlichen blieben nach dem ersten Erfolg am Ball – nun suchen sie neue Mitstreiter: Informationen sind unter www.young-generation-ob.de, kontakt@young-generation-ob.de oder unter 68 76 10 zu erhalten. Der nächste Auftritt der „Young Generation“ findet am Samstag, 17. März, bei der Jubilarehrung des Sängerkreises statt. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr in der Gaststätte „Alt-Buschhausen“ (Lindnerstraße 191). Ein Jugendkonzert ist am 8. September in der Luise-Albertz-Halle geplant.

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