Warum wurden die Pächter bei dem Deal nicht einbezogen? Das Grundstück sei mit fünf weiteren Anlagen von der Vivawest gekauft worden, sagt der Geschäftsführer der Gartenland, Nils Hardorp.

Er sieht den schwarzen Peter nicht bei sich, sondern bei den Anwohnern: „Sie hätten sich bei uns melden können.“ Denn man habe im Oktober mit Zetteln an den Gärten informiert. „Unglücklich“ findet Projektleiter Klaus Saitzek, dass Vivawest keine Pachtverträge vorliegen hatte. Eine Sprecherin der Vivawest hingegen sieht das Problem bei Gartenland: Wie der Käufer mit den Pächtern verfahre, sei seine Sache. „Unser Auftritt hätte diplomatischer laufen können“, räumt Saitzek aber ein, auch das Schreiben hätte sich „erst einmal radikal“ angehört. Inzwischen hat er sich mit den Anwohnern getroffen, „ich glaube, wir haben eine optimale Lösung für alle gefunden“.

Ein weiterer Anwohner hat sein vormals gepachtetes Grundstück erworben. Für Lauben und andere Anschaffungen in den verbleibenden Gärten will die Gartenland Abschläge mit den zukünftigen Käufern verhandeln. Reserviert sollen sie bereits alle sein. Ein „Happy End“? 19 Euro/qm zahlen die neuen Besitzer für Grabeland. Dafür soll es im Vergleich zu Pächtern in einer Kleingartenanlagen weniger Auflagen geben. Kenner halten den Preis dennoch für überzogen, „normal kostet der qm zehn Euro“, sagt Heinz Binder, Vorsitzender des Kleingarten-Kreisverbands in Oberhausen. „Gartenland macht also 90 Prozent Profit.“ Beim Einkaufspreis für die Grundstücke weicht Geschäftsführer Hardorp aus, den Verkaufspreis hält er aber für günstig. Die Nachfrage sei zudem hoch: „Im vergangenen Jahr haben wir Grundstücke für 250 000 Euro verkauft.“