Oberhausen. . Schwerer Raub und gefährliche Körperverletzung: Diesen Vorwürfen müssen sich derzeit vier Männer am Landgericht Duisburg stellen. Sie sollen im Dezember vergangenen Jahres in die Wohnung einer 85-Jährigen eingedrungen sein, um ihren Geldtresor zu stehlen. Eine weitere, dreiste Tat gab es auch noch.
Minuten schrecklicher Angst musste am 18. September 2012 eine 85-jährige Frau in Oberhausen erleben. Die beiden Männer an ihrer Wohnungstür, die angeblich nur einen Blumengruß der Hausbank überbringen wollten, entpuppten sich als brutale Räuber. Sie drangen mit Gewalt in die Wohnung ein, fesselten die alte Dame ans Bett und knebelten sie so, dass sie fast keine Luft mehr bekam. Für diese und eine weitere Tat stehen seit gestern vier Männer vor dem Landgericht Duisburg. Die Anklage wirft ihnen schweren Raub und gefährliche Körperverletzung vor.
Mit der Hausbank der alten Dame soll der Überfall tatsächlich etwas zu tun gehabt haben: Der 27-jährige Hauptangeklagte aus Rösrath war zur Tatzeit Bankberater und genauestens über die finanziellen Verhältnisse vieler Kunden informiert. Er soll den Mittätern passende Informationen gegeben und den Hauptteil der Beute kassiert haben.
Bei dem Oberhausener Überfall wurden rund 100.000 Euro in Bargeld und Schmuck erbeutet. Vergeblich hatten die Eindringlinge die alte Dame nach dem Tresor und dem Schlüssel dafür gefragt. Sie fanden den kleinen Stahlschrank schließlich, rissen ihn komplett aus der Verankerung und nahmen ihn mit.
Drei weitere Sitzungstage sind geplant
Ähnlich dreist soll die Bande bei einer zweiten Tat agiert haben, die sich bereits im Januar 2012 in Leverkusen ereignete. Während ein wohlhabendes Ehepaar aus Leverkusen zu einem Beratungsgespräch bei dem angeklagten Bankangestellten einbestellt war, sollen zwei seiner Komplizen in aller Seelenruhe durch ein Fenster in das schmucke Heim des Paares eingedrungen sein, den Tresor ausgebaut und so rund 300.000 Euro Bargeld und Schmuck im Wert von 250.000 Euro erbeutet haben.
Die Angeklagten - neben dem Rösrather müssen sich drei 25 bis 39 Jahre alte Männer aus Köln und Bonn verantworten - sollen erst an einem der kommenden Verhandlungstage zur Sache vernommen werden. Insgesamt sind zunächst drei weitere Sitzungstage geplant.