Oberhausen. Historische Fusion: St. Marien, St. Josef und St. Clemens sind „Katholisches Klinikum Oberhausen“. Größter Gesundheitsversorger mit 2200 Mitarbeitern geschaffen. Bistum: Oberhausen ist Vorreiter

Über zweieinhalb Stunden verlas der Notar das dicke Vertragswerk, die Unterschriften am frühen Freitagmorgen machten den Abschluss perfekt: Die Katholischen Kliniken Oberhausen (KKO) und das Sterkrader St. Clemens Hospital haben sich zu dem jetzt größten Gesundheitsversorger in Oberhausen zusammengeschlossen. Damit enden rund 18-monatige Verhandlungen über eine historische Fusion, die die Krankenhauslandschaft in Oberhausen nachhaltig verändert.

„Katholisches Klinikum Oberhausen“ heißt das neue Unternehmen. Es wird mit 2200 Mitarbeiten in neun Kranken- und Pflegeeinrichtungen und einem Jahresumsatz von 100 Mio Euro zu den größten Arbeitgebern der Stadt gehören.

800 Betten in den drei Bezirken

Mit der Fusion sind nun drei von sechs Oberhausener Krankenhäuser mit rund 800 Betten unter einem Dach: St. Clemens in Sterkrade, St. Marien in Osterfeld und St. Josef in Alt-Oberhausen. Letztere gehörten bisher zu den KKO, die 2004 aus einer ersten Fusion entstanden sind.

„Größe war nie unser Ziel, sondern die Wirtschaftlichkeit unserer Häuser“, sagte Wilhelm Hausmann, Aufsichtsratsvorsitzender der KKO, während einer Feierstunde zur Fusion in Sterkrade. Die KKO galten lange Zeit als wirtschaftlich schwach, in den letzten Jahren hatten sich die Häuser zunehmend stabilisiert. Von den KKO kam der Impulse zur Fusion.

St. Clemens hat den Ruf eines gesunden Hospitals, es wurde aber zunehmend durch die immer dichtere Krankenhauslandschaft als eigenständiges kleines Haus bedroht. „Für uns wäre es ohne den Zusammenschluss gefährlich geworden“, sagte Ralf Ruhrmann, Aufsichtsratsvorsitzender von St. Clemens. Dem Sterkrader Haus fehlt eine Erweiterungsfläche – die es an St. Josef und St. Marien wiederum gibt.

„Zusammenschluss ist ein entscheidender Faktor"

Geschäftsführer des neuen Klinikums ist der 41-jährige Fachanwalt für Medizinrecht und Krankenhausberater Michael Boos. Seit 2010 ist Boos Chef am St. Clemens. Die bisherigen Geschäftsführer der KKO, Dr. Dietmar Stephan und Peter Maraun, werden Oberhausen verlassen. Die waren aus dem Team des Privatunternehmens Deutsches Klinikmanagement für fünf Jahre zu den KKO gerufen worden, um diese zukunftsfähig zu machen.

„Der Zusammenschluss ist dabei ein entscheidender Faktor“, sagte Stefan. Vorangetrieben hatte die Fusion das Bistum Essen, das 2011 die Kosmas und Damian GmbH als Entwicklungsgesellschaft für katholische Kliniken gründete. „Oberhausen erfüllt eine Vorreiterrolle im Bistum“, kommentierte Markus Potthoff von der Kosmas & Damien die Fusion.