Oberhausen. Mit 156 Euro Steuer für einen Vierbeiner belegt Oberhausen einen Spitzenplatz in NRW.
Hundebesitzer in Oberhausen müssen für ihre Lieblinge tief in die Tasche greifen. Mit einer Jahressteuer von 156 Euro für den ersten Hund belegt die Stadt in einem aktuellen Vergleich des Bundes der Steuerzahler einen Spitzenplatz in Nordrhein-Westfalen.
Nur in der Nachbarstadt Mülheim und in Wuppertal müssen Hundehalter mit einer jährlichen Gebühr von 160 Euro mehr bezahlen. Richtig günstig kommen dagegen Hundehalter in Rheine im Kreis Steinfurt davon. Dort beträgt die Steuer für den ersten Hund nur 60 Euro pro Jahr.
Stadt plant keine weitere Erhöhung
Die aktuell in Oberhausen gültige Hundesteuersatzung trat am 1. Januar 2009 in Kraft. Für den ersten Hund fallen 156 Euro an. Bei zwei Hunden sind es je Tier 216 Euro pro Jahr und bei drei und mehr Hunden liegen die Steuern bei 252 Euro pro Hund und Jahr.
Während im Rahmen der Haushaltskonsolidierung Steuern und Gebühren in Oberhausen teils deutlich erhöht wurden, ist dies bei der Hundesteuer bisher nicht vorgesehen. „Derzeit plant die Stadt keine weitere Erhöhung“, teilt Sprecher Uwe Spee auf Anfrage mit.
Auch ohne Anhebung spült die Hundesteuer bereits einen erklecklichen Betrag in die Stadtkasse. „Im vergangenen Jahr haben wir damit 1,568 Millionen Euro eingenommen. Damit lagen wir rund 68.000 Euro über dem eingeplanten Betrag.“
Ausnahme für Blindenhunde
Neben dem finanziellen Aspekt, dient die Hundesteuer auch dazu, die Zahl der Vierbeiner in der Stadt zu steuern. Und das wohl mit Erfolg. „10.700 Hunde sind derzeit in der Stadt registriert“, so Spee. Seit der letzten Hundezählung ist die Zahl der Hunde in Oberhausen damit stabil geblieben. Bei der großen Befragung, bei der im Zeitraum zwischen März und Juli 2011 alle knapp 100.000 Haushalte in der Stadt aufgesucht wurden, waren 10.407 Hunde gezählt worden.
„Wir sind vorher davon ausgegangen, dass zehn bis zwanzig Prozent der Hunde in Oberhausen nicht gemeldet waren. Als Ergebnis standen am Ende 14 Prozent.“ Eine weitere stadtweite Hundezählung ist nach Auskunft des Stadtsprechers derzeit nicht geplant.
Von der Hundesteuer sind die Tiere befreit, die ausschließlich dem Schutz und der Hilfe blinder, gehörloser oder sonst hilfloser Personen dienen. In manchen Kommunen, etwa Bottrop oder Mülheim, gibt es zudem eine Belohnung für Bürger, die einen Hund aus dem Tierheim aufnehmen. Diese Hundefreunde werden für eine bestimmte Zeit, etwa ein Jahr, von der Steuer befreit. „In Oberhausen gibt es dieses Modell aktuell nicht“, erklärt Spee.