Oberhausen. Wer hat den Namen Peter Carp ins Gespräch über die Nachfolge von Staffan Holm gebracht? Die elfköpfige Findungskommission will's nicht gewesen sein. Aus Empörung darüber, dass den Medien Namen zugespielt worden waren, traten nun sogar vier Mitglieder zurück.

Eine Findungskommission am Düsseldorfer Schauspielhaus bringt den Oberhausener Intendanten Peter Carp als einen möglichen Nachfolger von Theaterleiter Staffan Holm ins Gespräch, der seinen Chefposten Ende November aufgegeben hatte. Als „Doppelspitze“ könnte Peter Carp möglicherweise das Schauspielhaus der Landeshauptstadt zusammen mit seiner Schwester, Stefanie Carp, leiten.

Eine Nachricht, die in der Szene für Aufregung sorgte. Vier Mitglieder der elfköpfigen Findungskommission traten aus Empörung darüber, dass den Medien Namen möglicher Kandidaten zugespielt worden waren, zurück. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer erklärte die Arbeit der Kommission für gescheitert.

Elfköpfige Kommission

„Das ist hier das große Thema“, sagte Inge Mathes, Pressesprecherin des Oberhausener Theaters. Sie ist allerdings der Meinung, dass hier etwas unnötig hoch gekocht werde. „Da wird aus einer Mücke ein Elefant gemacht.“ Dass aus Kommissionen etwas „durchsickere“ sei nichts Außergewöhnliches, geschehen auch bei der Intendantensuche in Bremen, Hamburg, Bonn – und 2008 in Oberhausen, als es um die Nachfolge-Intendanz von Johannes Lepper ging.

Außergewöhnlich findet Mathes allerdings ein elfköpfiges Findungsteam. „Eine so große Kommission ist zum Scheitern verurteilt, viele Köche verderben den Brei und das kommt nun dabei heraus.“ Wer hat geredet und warum? Mathes: „Es geht das Gerücht, Interims-Theaterleiter Manfred Weber habe etwas damit zu tun.“

Theater lebt von frischen Wind

Nicht erstaunlich sei es allerdings, dass sich ein erfolgreicher Intendant wie Peter Carp für neue Aufgaben empfehle. „In Deutschland gibt es keinen Vertrag, der nicht gelöst werden könnte.“ Vertraglich gebunden seien Kandidaten immer, wenn es um Neubesetzungen von Theaterstellen gehe. „Das ist so in der Kunst und das ist auch richtig. Sonst gebe es keine Bewegung und das Theater lebt vom frischen Wind und neuen Handschriften.“ Was die Düsseldorfer Theaterleitung angehe, könnte gut sein, dass in Zukunft noch ganz andere Namen ins Spiel gebracht würden. Dennoch: Jeder Intendant, auch ein Peter Carp, müsse sich geehrt fühlen, wenn er gefragt werde, ob er sich die Leitung einer in der Theaterlandschaft wichtigen Bühne vorstellen könnte. Mathes: „Wir am Theater sind abergläubig und sagen immer: So lange nichts unterschrieben ist, hältst du die Klappe.“