Oberhausen. .
Die Krise kommt quasi über Nacht. Dann ist er da, „der Tag an dem die Welt Kopf steht“, sagt Sarantos Zervoulakos. Der gebürtige Grieche inszeniert Dario Fos Komödie „Bezahlt wird nicht“ am Theater Oberhausen. Am kommenden Freitag (22.3.) ist die Premiere.
Viel Neonlicht, Farbelemente und Plastik
Die Zuschauer finden sich in einem Italien der 70er Jahre wieder. „Die Komödie lebt auch von der Kulisse und den Requisiten“, verdeutlicht Zervoulakos. Viel Neonlicht. Marmorboden, sehr viel Plastik. Farbelemente aus dem südlichen Kino dieser Zeit, all das findet sich auf der Bühne. Eine Wohnung, „einfach, aber nicht ärmlich“, wird gezeigt, betont der Regisseur. Denn ihm war wichtig, deutlich zu machen, dieser Tag ist der erste, an dem kein Geld mehr im Portemonnaie ist.
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Und an diesem Tag nimmt die Komödie mit reichlich Verwicklungen ihren Lauf. Eine Gruppe von Hausfrauen, allen voran Antonia (Angela Falkenhan), weigert sich, die ständigen Preiserhöhungen im Supermarkt hinzunehmen. Sie raffen so viele Lebensmittel zusammen, wie sie tragen können. Ihr Schlachtruf: „Bezahlt wird nicht!“ Aber wie soll Antonia ihrem gesetzestreuen Mann Giovanni (Michael Witte) erklären, woher all die Lebensmittel stammen? Und da ist er, der Nährboden für das Spiel.
Aussagekräftiges Schwergewicht
Dabei verbirgt sich hinter aller Leichtigkeit des Stücks ein aussagekräftiges Schwergewicht. „Die Absicht des Autors ist es, über Lachen Zorn zu erzeugen“, macht Zervoulakos deutlich. Wie mit einem Trojanischen Pferd nehme der Zuschauer die Aussage auf. Zervoulakos: „Es ist eine südländische Tradition, die bis in die Antike zurückreicht, politische Verhältnisse über eine Komödie zu spiegeln.“ Durch die Weltwirtschaftskrise und das Debakel in den südlichen Ländern ist das Thema ja hochaktuell. Zervoulakos verspricht den Zuschauern eine weitere Einsicht: „Auf diese Art sieht man die Krise in Griechenland.“ Und noch etwas verrät Dramaturgin Simone Kranz rund um das Stück: „Torsten Bauer wird der erste sein, der Papst Franziskus I. spielt.“ Was es mit dem vielen Eisbergsalat hinter der Bühne auf sich hat oder dem Wasserauffangbecken auf der Bühne, das erfährt der Zuschauer am Freitagabend.