Oberhausen.

Auf dem Boden müssen Patienten katholischer Krankenhäuser in Ghana übernachten oder ihre Betten von zu Hause mitbringen. Für vernünftige Schlafplätze reicht das Geld eben nicht aus, weiß Alex Hevi, der ursprünglich aus Ghana stammt. Auf die Situation aufmerksam geworden, ist der 50-Jährige vor rund fünf Jahren durch seinen Bruder Jacob, Priester und Universitätsprofessor in Rom.

Angefangen hat alles mit zwei Dialysegeräten, die der Westafrikaner aus eigenem Antrieb bereits vor zwei Jahren in die Region Ho nach Ghana verschickte. Die Zusammenarbeit mit Hermann-Josef Wagner, ehrenamtlicher Geschäftsführer des Arbeitslosenzentrums „Kontakt“, sowie Spenden aus dem Freundeskreis machten die Verschiffung möglich.

Betten aus dem EKO

Dank der gemeinnützigen Gesellschaft „Engagement Global“, Service für Entwicklungshilfen, sowie privater Spenden kann Alex Hevi nun auch 300 ausrangierte Krankenhausbetten aus dem Evangelischen Krankenhaus in Oberhausen und der Uni-Klinik Essen in das National Catholic Service Centre in West Afrika verschicken.

„Ich wollte den Leuten zu Hause helfen“, erklärt Alex Hevi. Bei einem Urlaubsbesuch des Bruders erfährt der Rentner von der problematischen Lage in seiner Heimatregion. Die wirtschaftlichen Probleme des westafrikanischen Staates machen auch vor den Krankenhäusern keinen Halt. Für Hevi war sofort klar, dass er etwas daran ändern möchte.

Gemeinsam mit Hermann Josef Wagner und dem Missionskreis im Stadtdekanat Oberhausen beantragte der studierte Maschinenbauer bei der Gesellschaft Engagement Global, die eine Partnerschaft nach Ghana unterhält, die Finanzierung seines Projekts. „Es hat lange gedauert bis wir endlich eine Organisation gefunden haben, die uns hilft. Nachdem wir den Antrag gestellt hatten, hat es nun ein Jahr gedauert, bis wir die Betten verschiffen können.“ Und so stehen sie am Montagmorgen an der Hospitalstraße und bestücken gemeinsam mit sechs Helfern aus dem Freundeskreis einen Laster.

Fünf Container mit Krankenhausbetten

Mit 16.200 Euro unterstützt die Gesellschaft Hevis Vorhaben. 17.500 Euro kostet jedoch das gesamte Vorhaben. „Den Rest konnten wir wieder durch private Spenden finanzieren“, erklärt Hermann Josef Wagner.

Eine Firma die insgesamt fünf Container voll mit Krankenhausbetten verschifft, findet sich nach einiger Zeit. „Heute Abend geht der erste Container mit 50 Betten noch raus nach Antwerpen“, erzählt Wagner stolz am vergangenen Montag.