Oberhausen. Kurze Filme auf großer Leinwand: Anfang Mai sind in Oberhausen wieder hunderte Kurzfilme aus aller Welt zu sehen. 131 von ihnen konkurrieren dabei in fünf Wettbewerben um Auszeichnungen. Das außer Konkurrenz laufende Themenprogramm steht unter dem Titel “Flatness - Kino nach dem Internet“.
Die Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen (2. bis 7. Mai) warten in diesem Jahr mit 450 Produktionen aus knapp 60 Ländern auf. Für das 131 Beiträge umfassende Wettbewerbsprogramm des ältesten Kurzfilmfestivals konnten die Auswahlkommissionen aus dem Vollen schöpfen, teilte die Festivalleitung am Montag mit: Mit 6600 Einreichungen sichteten sie so viele Streifen wie nie zuvor.
"Es entstehen immer mehr Filme, statt weniger. Hier machen sich die digitalen Produktionsmittel bemerkbar, die immer preiswerter und hochwertiger werden", erklärte Festivalleiter Lars Henrik Gass. Arbeiten von hoher Qualität suchten so nach einer Öffentlichkeit jenseits von Kino und Fernsehen.
Weibliche Regisseure stark vertreten
Die Veranstalter der 59. Kurzfilmtage betonten die starke Beteiligung von Filmemacherinnen am internationalen Wettbewerb.
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Bei 30 der 57 nominierten Beiträge führten Frauen Regie oder Co-Regie. Darunter auch das Berlinale-Jury-Mitglied Athina Rachel Tsangari, die sich als Regisseurin des Spielfilms "Attenberg" einen Namen machte. In Oberhausen ist nun ihr Kurzfilm "The Capsule" nominiert.
Erfreut sind die Festivalmacher auch darüber, dass neben den traditionell stark vertretenen Nationen wie Großbritannien und den USA in diesem Jahr auch vergleichsweise kleine Filmländer wie Polen oder Österreich mit je vier Produktionen am Wettbewerb teilnehmen. Insgesamt konkurrieren die Filme in fünf Wettbewerben um rund 38 000 Euro Preisgeld.
Themenprogramm unter dem Titel "Flatness - Kino nach dem Internet"
Das außer Konkurrenz laufende Themenprogramm steht in diesem Jahr unter dem Titel "Flatness - Kino nach dem Internet". Es befasst sich mit ästhetischen Entwicklungen im Experimentalfilm und -video des Post-Web 2.0-Zeitalters. Von Multimedia-Künstler Chris Marker (1921-2012) ist beispielsweise "Stopover in Dubai" zu sehen, eine Montage aus Bildern von Überwachungskameras, in der er die Geschichte eines Mordes nacherzählt.
Filmemacher wie der Österreicher Oliver Laric oder der US-Amerikaner Ed Atkins stellen mit ihren Produktionen Fragen nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten im Internet oder durch neue Technologien. (dpa)