Oberhausen. .

Die Sorgen von Eltern sind groß. Viele fürchten, für ihre Kinder unter drei Jahren keinen Betreuungsplatz zu bekommen. Aber auch die Situation für Kinder über drei Jahren sei alles andere als rosig – stellt eine Oberhausener Familie verärgert fest.

Die beiden Eltern hatten ihre kleine Tochter bereits vor über zwei Jahren in vier Kindertageseinrichtungen in ihrem Wohnort Schmachtendorf angemeldet. Denn mit drei Jahren, also ab diesem Sommer, soll ihre Kleine in den Kindergarten gehen. Was den Eltern wichtig ist: „Alle Einrichtungen sind in unserer Nähe, wir könnten zu Fuß gehen.“

Der Schock folgte, als sie sich jetzt in den Einrichtungen erkundigten, ob ihre Tochter denn für dieses Jahr angenommen würde. „Drei Kindergärten teilten uns mit, dass sie nicht berücksichtigt werden konnte, da dort die Kinder unter drei Jahren bevorzugt würden“, entrüsten sich die Eltern. Denn alle KTE seien auf die Standards für Unter-Dreijährige umgebaut worden. „Dafür hat es staatliche Förderungen gegeben.“

Hilfe der Großeltern

Seit fast einem Jahr geht die Mutter inzwischen wieder arbeiten – was aber nur dank der Hilfe der Großeltern möglich sei. „Wir und auch die Großeltern haben die gemeinsame Zeit mit dem Kind sehr genossen, aber mit drei Jahren ist es wichtig, dass unsere Tochter in den Kindergarten kommt, um den Umgang mit anderen Kindern zu erlernen“, meint die Mutter. Weil sie ihre Tochter erst zum dritten und nicht zum ersten oder zweiten Lebensjahr in der KTE angemeldet haben, befürchten die Eltern nun leer auszugehen.

Eine unbegründete Befürchtung beruhigt Stadtsprecher Martin Berger. Zwar werde es nicht für alle Eltern der Wunschkindergarten werden, aber die Betreuungsmöglichkeiten seien vergleichsweise gut: „Aktuell stehen genau 4999 Ü3-Plätze in Kindertageseinrichtungen zur Verfügung, das entspricht einer Quote von 90,5 Prozent.“

Rechtsanspruch ist sichergestellt

Und Berger versichert: „Auch im nächsten Kindergartenjahr wird der Rechtsanspruch für Kinder ab drei Jahren auf einen Kindergartenplatz sichergestellt.“

Im Vergleich dazu gebe es insgesamt zurzeit 1019 U3-Plätze, davon 598 in Kindertageseinrichtungen und 421 in Kindertagespflege (das entspreche einer Bedarfsdeckung von 24,4 Prozent). Und: „Es sind bei der U3-Betreuung noch Plätze frei.“ Anvisiert habe die Stadt eine Bedarfsdeckung von 30 Prozent und damit insgesamt 1222 Plätze. Davon 717 in Kindertageseinrichtungen und 505 in Kindertagespflege.