Oberhausen. .

Die Nachfrage nach einer U3-Betreuung ist enorm: Um einen der begehrten Plätze zu bekommen, melden viele Eltern ihre Kinder gleich bei bis zu zehn Tageseinrichtungen an. Damit tragen sie ungewollt zu einer Verschärfung der Lage bei.

Darauf weist Klaus Gohlke vom Kinderpädagogischen Dienst der Stadt hin. „Denn so ist es sehr schwierig für uns, den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln.“ Noch schlimmer: „Viele Eltern bunkern auch dann noch Plätze, wenn sie bereits aus einer Einrichtung eine Zusage erhalten haben – wohl in der Hoffnung, doch noch in der Wunsch-KTE angenommen zu werden.“

Zentrales Anmeldeverfahren nicht möglich

Dadurch aber verzögere sich das Vergabeverfahren enorm. „Die ersten Plätze werden bereits im April vergeben, die letzten auf diese Weise auch schon mal im Juni/Juli“, bedauert Gohlke. Eine lange Wartezeit, die die Nerven der Eltern unnötig strapaziere. Seine Bitte: „Wer einen Platz erhalten hat, sollte ihn verbindlich zusagen und dann so schnell wie möglich die übrigen Einrichtungen informieren.“

Eine andere Lösung gebe es nicht, denn eine zentrale Anmeldung für alle Eltern sei nicht möglich. Die Stadt sei neben dem Zweckverband Katholische Tageseinrichtungen für Kinder im Bistum Essen, der Arbeiterwohlfahrt, der evangelischen Kirche und anderen nur einer von mehreren Trägern von Kindertageseinrichtungen in Oberhausen. „Jeder Träger aber hat das Recht, seine eigenen Aufnahmekriterien festzulegen“, erläutert Gohlke. Und dabei soll es auch bleiben. Immerhin hätten alle Träger inzwischen ihre oftmals veralteten Wartelisten überarbeitet und glichen die Listen verstärkt untereinander ab.

Stadt will U3-Angebot massiv aufstocken

Um dem großen Andrang und dem Rechtsanspruch auf einen U3-Platz gerecht zu werden, will die Stadt ihr U3-Angebot massiv aufstocken und im Kindergartenjahr 2013/2014 Betreuungsplätze für rund 30 Prozent der Kinder unter drei Jahren zur Verfügung stellen. Allein der katholische Zweckverband, der 27 Kitas in Oberhausen betreibt, baute sein Angebot für diese Altersgruppe von 80 Plätzen im laufenden Kindergartenjahr auf 170 Plätze im kommenden auf.

Es sei in Oberhausen viel umgebaut und investiert worden, versichert Wiebke Niemeier. Die Sprecherin des Zweckverbandes: „Wir wollen damit dem Bedarf der Eltern entgegenkommen.“ Denn seit 2006 würden die Eltern immer weniger nach den klassischen Betreuungsformen fragen und dafür ein verstärktes Interesse an der U3-Betreuung zeigen.

Kontaktnummern für den Notfall:
Auch wenn Eltern nicht gleich im April eine Zusage für einen U3-Platz bekämen, sollten sie in Ruhe noch etwas abwarten.
Für Eltern in Not, vor allem für Alleinerziehende, habe der Kinderpädagogische Dienst immer ein offenes Ohr, sagt Klaus Gohlke. Dränge die Zeit, würden seine Mitarbeiter bei der Vermittlung helfen. Kontakt: 825-9301, -9351, -9352.