Oberhausen. Die Schüler des Elsa-Brändström-Gymnasiums aus Oberhausen haben sich beim Wettbewerb „Toiletten machen Schule“ beworben. Dafür haben sie eigens einen Film gedreht. Der Preis ist eine Sanierung der maroden Schultoiletten.

Es stinkt ihnen und das ist wahrsten Sinne des Wortes: Die Schülerschaft des Elsa-Brändström-Gymnasiums will sich nicht länger mit den alten, unansehnlichen, zum Teil übel riechenden Toiletten in den Gebäuden abfinden. Dass der klamme Schulträger Stadt an der Situation etwas ändern kann – diese Hoffnung hat die Schulgemeinde bis auf Weiteres begraben.

Mit einer solchen Herausforderung gehen die „Elsa“-Gymnasiasten typischerweise kreativ und gemeinschaftlich um: Sie haben sich mit einem selbst gemachten Film beim Wettbewerb „Toiletten machen Schule“ der „German Toilet Organization“ beworben. Wenn das Gymnasium Erfolg hat, winkt „die Sanierung von zwei größeren Toiletteneinheiten“, sagt Sabine Gärtner. Sie hat als Lehrerin zusammen mit der Schülervertretung (SV) die Teilnahme organisiert.

Nur im äußersten Notfall

„Die meisten Schüler gehen eigentlich nur im äußersten Notfall auf die Toilette“, sagt Schülersprecher Leonard Michalas. Mit den Worten des 16-Jährigen wäre das Problem schon fast ausreichend beschrieben, aber Schülersprecherin Monika Thrin wird plastischer: „Die Heizung in der Mädchentoilette funktioniert nicht richtig, es ist kalt, an vielen Toiletten gibt es keine Türen oder wenn es welche gibt, dann kann man sie nicht abschließen.“ Elias Trewin, stellvertretender Schülersprecher, ergänzt die Schilderung und erzählt von „freiliegenden Rohren“, „abblätterndem oder fehlendem Putz“, „rostigen Platten“, „Pfützenbildung“. Kein angenehmes Örtchen.

Dabei sei es in der Mädchentoilette besser geworden, sagt Monika Thrin (18), weil Eltern freiwillig Geld gegeben hätten, um die Anlage optisch aufzuhübschen und Graffiti zu entfernen. Außerdem ist seit Beginn dieses Schuljahres eine „Toilettenfrau“ angestellt, die täglich zweieinhalb Stunden zwischen den Gebäuden der Schule pendelt, die dafür sorgt, dass Papier und Seife vorhanden sind und die die Schüler zu einem pfleglichen Umgang mit den Räumen anhält.

Viel Unterstützung erfahren

„Auf freiwilliger Basis haben die Eltern dafür zehn Euro im Jahr bezahlt“, sagt Sabine Gärtner, „wir haben sehr viel Unterstützung erfahren. Aber die Frau wird jetzt nur noch einige Zeit bei uns sein. Denn nachvollziehbarer Weise haben viele Eltern gesagt: ‘Ich sehe es nicht ein, dass ich für das Grundbedürfnis meines Kindes zur Toilette zu gehen bezahlen soll.’“

Nun ist es ja so, dass auch die Schüler ihren Teil dazu beitragen, dass die Toiletten in keinem brauchbaren oder angenehmen Zustand sind. Und auch diese Hoffnung verbindet sich mit dem Wettbewerb: „Dass das, was dann attraktiv ist, auch attraktiv gehalten wird“, sagt Gärtner. Denn was oll ist, wird auch so behandelt.