Oberhausen. .
Wenn man mit Theodor Nocon spricht, kommen einem ernste Bedenken, was die Qualität des Wassers betrifft, das man tagtäglich zum Kochen oder Zähneputzen nutzt. Nicht weil die Wasserwerke schludern. Wohl aber, weil bei Reparaturarbeiten an hauseigenen Leitungen Dinge geschehen, die, so behauptet es jedenfalls der Wasserinstallateurmeister, Keime und Bakterien in die Leitung spülen. Die Ursache: „Das Fehlverhalten der Installateure“, sagt Nocon. Es mangele an der Arbeitshygiene. Um diese Fehlerquelle auszuschalten, hat der Tüftler ein eigenes Werkzeug entwickelt.
Unsaubere Hände
Wie aber können überhaupt Keime in die Leitung gelangen? „Ganz einfach“, erklärt Nocon: „Die Installateure fassen, wenn sie zum Beispiel Absperrventile erneuern müssen, mit ungereinigten Händen in die offenen Leitungen. Und damit gelangen Krankheitserreger aller Art in den Kreislauf.“ Ein Problem, das normale Haushalte, aber auch Schulen, Kindergärten oder Krankenhäuser betreffe. Doch nicht nur beim Wechseln der Ventile, auch bei ihrer Reparatur sei der Verkeimung Tür und Tor geöffnet. „Viele Absperrventile sind uralt, werden nie bewegt. Da setzt sich dann Kalk in den Leitungen fest. Und wenn dann daran gearbeitet wird und jemand hineinfasst oder verschmutztes Werkzeug benutzt, können sich die Bakterien dort festsetzen.“ Die Folge: Die Gefahr zu erkranken steige.
Vor einigen Jahren hat er ein System entwickelt, das so einen Eingriff in die Trinkwasserleitung überflüssig macht: die sogenannte Montageschleuse. Das Prinzip ist: Auf das alte Absperrventil wird ein Adapter gesetzt oder ein neues wird eingebaut. Wenn dann Arbeiten an der Leitung erfolgen müssen, kommt die Montageschleuse zum Einsatz. Sie ermöglicht es dem Installateur ohne Beeinträchtigung anderer Leitungen und unter vollem Anlagendruck seine Arbeiten durchzurühren. Er kommt also nicht mehr mit dem Innenleben einer Leitung in Berührung. Der andere Vorteil: Das Wasser muss nicht mehr für alle Mietparteien in einem Haus abgesperrt werden. Es ist nur noch derjenige betroffen, an dessen Leitung etwas zu machen ist.
Seine von der IHK ausgezeichnete Erfindungen hat Nocon vielen Handwerkern und auf Messen vorgestellt. Doch die Resonanz war bislang eher verhalten. Warum? „Weil die Betriebe sich diese Teile nicht in den Reparaturwagen legen wollen, sondern lieber zum Großhändler fahren.“ Großhändler ist Nocon noch nicht – aber er meint, ihm gehöre die Zukunft.