Oberhausen. . Die Klinik-Clowns aus Köln kommen auch regelmäßig zu den Kindern ins St.-Clemens-Hospital.
Oh je, Fernando Vieira öffnet seinen großen blauen Koffer nur unter Protest. „Ich habe nicht aufgeräumt darin“, jammert er und zeigt auf ein kunterbuntes Durcheinander, wühlt scheppernd darin herum. Fernando Vieira heißt auch Hallihallo. Mit seiner Kollegin Jana Marie Backhaus, Berufsname Banana, ist er im Sterkrader St.-Clemens-Hospital angekommen.
Rote Knollennasen
Hallihallo und Banana sind Klinik-Clowns. Ihre Markenzeichen: rote Knollennasen, Koffer mit allerlei geheimnisvollem Kram. Ihr Ziel: kranke Kinder zum Strahlen bringen. Den Kleinen einen Anschub geben, wieder gesund zu werden. „Bei uns steht immer das Kind im Zentrum, es ist der Star“, sagt Hallihallo. Wie seine Kollegin ist er einer von zehn Spaßmachern des Kölner Vereins Klinik Clowns.
Zwei Mal pro Monat besuchen die bunten Vögel in ihren lustigen schrill-bunten Klamotten, Ringelsocken beide, Hütchen (er), Prinzessinnenkrönchen (sie), die Kinderstation im St.-Clemens-Hospital. Finanziert werden ihre Auftritte dabei teils von der Sparkasse Oberhausen, teils vom Verein Klinik Clowns. Aber diesen und zwei weitere Auftritte hat die Caritas Christ König mit den Einnahmen aus ihrem Kleidershop ermöglicht. „Wir müssen immer nach Sponsoren suchen“, sagt Hallihallo. Umso mehr freuen sich Marlies Kusch und Doris Emmerich von der Caritas Christ König, dass sie von sich aus die Idee hatten, auch einmal etwas für junge Leute zu tun und ihnen da die Clowns einfielen.
Nicht nur die beiden Frauen haben Spaß. Nachdem das Clowns-Duo sich kurz bei den Krankenschwestern über die kranken Kinder informiert hat, betritt es das erste Zimmer. Ein Mädchen weint in seinem Bett. Da öffnet Hallihallo seinen Koffer. Schnappt sich daraus einen kleinen Blaubären, „der kann zaubern“, erklärt der Clown dem Kind. Das Bärchen produziert Seifenblasen. Und da kommt schon Bananas Schlange Sabine, die nichts lieber frisst als Seifenblasen. Es dauert nicht lange, da wird aus dem weinenden ein lachendes kleines Mädchen. Die Clowns sind zu dem Kind durchgedrungen. Und das ist dann der Moment des Abschieds. „Fünf bis 15 Minuten bleiben wir in jedem Zimmer“, sagt Hallihallo. So lange eben, bis sie die Kinder erreicht, den grauen Klinikalltag etwas bunter gemacht haben. Übrigens bekommt jedes Kind seine eigene Show. Bei Hallihallo und Banana gibt es eben keine Fantasie von der Stange. Die Klinik-Clowns, die Krankenhäuser von Bonn bis Oberhausen besuchen, gehen übrigens auch in Seniorenheime. Und schon überlegen Marlies Kusch und Doris Emmerich, ob sich da für St. Hedwig nicht etwas machen ließe.