Oberhausen..
Janna lacht – „endlich lacht sie einmal wieder“, sagt Mutter Leila Zaitoun und lehnt sich entspannt gegen die Wand des Krankenzimmers.
Am Dienstag musste sie ihre vor Schmerzen weinende Tochter ins St.-Clemens-Hospital bringen, wo die Fünfjährige seitdem wegen einer Speiseröhrenentzündung behandelt wird. All die Tränen sind nun aber vergessen: Laut tollt das Mädchen zwischen Dr. Halli Hallo und Schwester Nana Rose herum.
„Halli Hallo“ und „Nana Rose“? „Witzige Namen“, sagt Janna leise. Witzig Typen: Ihre beiden Besucher gehören zum Trupp der Kölner Klinikclowns. Alle zwei Wochen marschieren die beiden mit ihren bunten selbst geschneiderten Kostümen durch die Gänge der Kinderstation, um die kleinen Patienten zum Lachen zu bringen.
Kind sein und spielen
„Wenn Kinder ins Krankenhaus kommen, sind sie eben erst einmal Patienten“, sagt Fernando Cézar Vieira alias „Halli Hallo“. „Mit uns sollen sie wieder Kind sein, spielen.“
In seinem Heimatland Brasilien hat Vieira als Klinikclown Kinder betreut, die mit dem HI-Virus infiziert waren. „Diese Kinder zum Lachen zu bringen, sie aufzumuntern, das ist das Größte.“ Seit vier Jahren engagiert sich der 43-Jährige nun für den Kölner Verein, der mit seinen Spaßmachern Kinder in zwölf Kliniken NRWs besucht.
"Wirkung der Clowns ist überragend"
„Eigentlich sollte jede Klinik ihren eigenen Clown haben. Viele unser Kinder sind in einem kritischen Zustand. Die Wirkung der Clowns ist überragend“, sagt Michael Boos, Geschäftsführer des Clemens-Hospitals. Doch für einige Clowns fehlten die Mittel; dass Dr. Halli Hallo und Schwester Nana Rose nach Sterkrade kommen können, ist vor allem Spenden zu verdanken.
Clown-Besuch bis Sommer 2012 gesichert
Die Mitarbeitern der Sparkassenfiliale „Sterkrader Tor“ unterstützen das Projekt seit einigen Jahren: Beim Spiel- und Sportwochenende und während des Feuerwehrfests haben die rund 40 Angestellten Spenden unter Bürgern gesammelt. „Viele haben erst einmal nachgefragt, was die Klinikclowns machen“, sagt Alexa Schwarz von der Sparkasse. Einmal erklärt, gaben die Bürger gerne: 3000 Euro sind nun zusammen. Damit ist der Clown-Besuch bis Sommer 2012 gesichert.
Die Clowns sind übrigens auch in Seniorenheimen unterwegs. Clemens-Geschäftsführer Michael Boos sagt, auch er überlege, die Klinikclowns bald außerdem noch in der Geriatrie seines Hauses einzusetzen.
Waffelverkauf: Für den guten Zweck
Die Mitarbeiter der Stadtsparkassenfiliale am Sterkrader Tor backen an den Donnerstagen 1. und 15. Dezember jeweils ab 12 Uhr Waffeln, die sie für einen Euro zugunsten der Klinik-Clowns verkaufen. Spenden an: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ: 370 205 00, Konto: 70 94 800. Alle Summen, deren Spende mit dem Wort „Bethe“ gekennzeichnet werden, verdoppelt die Frankfurter „Bethe Stiftung“.