Oberhausen. .

Springen Fußgängerampeln an vielbefahrenen Straßen in Oberhausen zu schnell auf Grün? Leser haben die Ampelphasen an drei Stellen im Stadtgebiet kritisiert. Nach ihrer Ansicht bleibt dort nicht genug Zeit, während des grünen Signals auf die andere Straßenseite zu wechseln.

Der Bereich Signalwesen der Stadt Oberhausen sieht das jedoch anders: An der Straße Dreilinden sowie der Straßburger- und der Havensteinstraße seien die Ampeln überprüft worden, heißt es aus dem Fachbereich. „An den genannten Punkten gibt es keine Schwierigkeiten“, fasst Stadtsprecher Rainer Suhr das Ergebnis zusammen.

Die Grünphasen seien nach den Vorschriften ausreichend lang geschaltet, widerspricht Suhr damit den Erfahrungen unserer Leser.

"Richtlinie für Lichtsignalanlagen"

Schlägt Theorie die Praxis? Um die Länge der Ampel-Grünphasen zu bestimmen, muss sich die Stadt Oberhausen an die „Richtlinie für Lichtsignalanlagen“ halten. Diese wiederum setzt eine Schrittgeschwindigkeit von durchschnittlich 1,2 Metern pro Sekunde voraus. Kinder, Ältere oder Gehbehinderte, auch Mütter mit Kinderwagen, laufen in der Regel aber langsamer.

Deshalb gibt es eine sogenannte Sicherheitszeit, einen Zeitpuffer zwischen dem Umspringen der Fußgängerampel auf Rot und der Grünphase für Autofahrer. In dieser Zeit steht die Fußgängerampel zwar auf Rot, man darf aber dennoch bis zur anderen Straßenseite weiterlaufen. Aber: möglichst zügig.

"Man muss die Balance finden"

Bei einer zwölf Meter breiten Straße, rechnet eine städtische Mitarbeiterin beispielhaft vor, beträgt diese Sicherheitszeit zwölf Sekunden. „Durch die Sicherheitszeit nach Freigabe-Ende bleibt auch langsamen oder behinderten Fußgängern genug Zeit, die Fahrbahn zu räumen, wenn man bei Grün die Straße betreten hat.“

Kürzlich hatte zudem der Arbeitskreis Verkehrssicherheit getagt, an dem unter anderem die Polizei, die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen sowie die städtischen Fachbereiche „Verkehrsplanung und Signalanlagen“ und „Verkehrs- und Baustellenmanagement“ beteiligt sind.

Auch dieses Gremium habe an keiner der drei genannten Stellen Sicherheitsprobleme festgestellt. Darüber hinaus sei zu bedenken, dass die Grünphasen der Fußgängerampeln eng auf die Pkw-Ampeln abgestimmt seien, ergänzt Suhr. „Da muss man die Balance finden.“