Oberhausen.

„Kunst und Leben“ – davon gibt es in Oberhausen eine Menge, wie auch im gesamten Revier. Weil der „Westen leuchtet“, veröffentlichte der Juno Kunstverlag in Berlin, der regelmäßig das Magazin Monopol herausbringt, einen Kunst und Kulturführer Ruhr. Quer Beet auf den 187 Seiten des Magazines hat Oberhausen seine Spuren hinterlassen. Im Kapitel „City-Tour“ lädt das Heft sogar zu einer Doppelseite OB ein.

Neuerdings Fan der Region

„Durch Oberhausen mit Herbert Fritsch“, der in Stadt zum „gefeierten Regisseur und zum Fan der Region wurde“, heißt es im Heft „Monopol Ruhr“. Das Theater-Oberhausen- Bild dieses lachenden Herbert Fritsch, ganz in Künstler-Schwarz gekleidet, der da in Schieflage in den Armen einer farbgewaltigen Pink tragenden Gräfin Orsina hängt, vermittelt auf den ersten Blick vier Informationen über die Stadt: Sie ist schräg, sie ist bunt, sie hat Witz und statt schwarz-weiß wird hier schwarz-schrill gemalt.

Dass für Fritsch die erste Station seiner Tour das Theater ist, dürfte kaum eine Überraschung sein. Dort hat er inszeniert. „Großartig“ nennt er das Publikum, „hervorragend“ das Ensemble. Was liegt näher am Theater als die Theaterkneipe Falstaff? „Kein Schickimicki, nicht nur ein Künstlertreff, sondern eine ganz normale Kneipe“, resümiert Fritsch.

Überraschende grüne Touren

Vom Theater und von der Theaterkneipe braucht es ja nur wenige Schritte bis zum nächsten Kultur-Highlight der Stadt, dem Ebertbad. Das nennt Fritsch „einen etablierten Ort für Kleinkunst und Cabaret“. Eine Besonderheit will Fritsch bei seinem Rundgang nicht auslassen. Das ehemalige Bootshaus und heute Restaurant Villamer „bietet den wunderbaren Ausblick übers Wasser auf den Gasometer“.

„Oft überraschend grün“ sind ausgedehnte Touren am Rhein-Herne-Kanal. An dem Gewässer liegt auch der Gasometer, der bei einem Rundgang nun mal nicht fehlen darf. Fritsch bezeichnet den „gigantischen Innenraum“ des ehemaligen Gasspeichers als „visuelles und akustisches Erlebnis“.

Kurzfilmtage bringen die Welt in den Pott

Von der Industriekathedrale Gasometer schlägt der Regisseur die Brücke zur Herz-Jesu-Kirche in der Innenstadt. Die war nicht nur Christoph Schlingensiefs Taufkirche, sondern spielte auch in dessen Leben eine große Rolle. Letztlich fand dort auch die Trauerfeier für den großen Sohn der Stadt statt. Fritsch freut es, dass eine Straße, die an der Kirche vorbeiführt, nach Schlingensief benannte wurde.

Die Gaststätte Frintrop mit gehobener Hausmannskost steht dann doch im Gegensatz zum Ruf der großen weiten Welt, den die Kurzfilmtage in der Lichtburg alljährlich in die Stadt bringen. Oberhausen ist eben nicht nur durch seine Schulden bekannt.