Oberhausen. Oberhausen soll eine neue Partnerstadt bekommen: 68 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg wird zur besseren Völkerverständigung nach einer geeigneten Stadt in Frankreich gesucht. SPD-Politiker Wolfgang Große Brömer mahnt in Anbetracht der Finanzlage bei der Vorauswahl mit Dienstreisen sparsam zu sein.
Überraschend will der Rat der armen Revier-Stadt Oberhausen eine neue Städtepartnerschaft aus der Taufe heben – 68 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals mit einer französischen Stadt.
SPD, Grüne und Linke unterstützten am Montag den Vorschlag der CDU, dass das Rathaus zur besseren Völkerverständigung eine solche Städtepartnerschaft prüfen soll. Es wird nun eine Vorauswahl interessierter Städte zusammengetellt.
Dabei ermahnte Wolfgang Große Brömer (SPD) während der Ratssitzung am Montagnachmittag die Stadtverwaltung, bei der Vorauswahl der französischen Städte mit Dienstreisen sparsam zu sein.
"Oberhausen kann sich so engagiert vernetzen."
Daniel Schranz (CDU) wehrte sich gegen erste Kritik, mit der Idee einer französischen Städtepartnerschaft viel zu spät zu kommen - und zitierte dabei ausgerechnet SPD-Bundestagsfraktionschef Frank Steinmeier anlässlich des 50. Jahrestag zur Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages: „50 Jahre sind eine lange Zeit, aber wenn wir nach vorne schauen, dann fangen wir doch gerade erst an.“ Auch Regina Wittmann (Grüne) lobte den Vorschlag der CDU: „Oberhausen kann sich so engagiert vernetzen.“
Oberhausen pflegt bisher Städtepartnerschaften mit dem britischen Middlesbrough, mit der ukrainischen Kommune Saporishja, mit den beiden sardischen Kohlestädten Carbonia und Iglesias sowie dem türkischen Mersin. Mit der sächsischen Stadt Freital nahe Dresden besteht eine Städte-Freundschaft.