Oberhausen. Die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen räumen nach Dringlichkeitsstufen. Neben den Fahrbahnen sind sie auch für ÖPNV-Haltestellenbereiche zuständig.

Er ist da – der Schnee. Während die Kinder ihren Spaß an der weißen Pracht haben und endlich mal wieder ihre Schlitten rausholen und Schneemänner bauen können, dürfte sich die Freude bei Autofahrern und Fußgängern in Grenzen halten.

Eine Herausforderung bedeuten Eis und Schnee für die Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO). Sie müssen die Straßen im Stadtgebiet räumen. „Dabei gibt es drei Dringlichkeitsstufen nach denen wir unseren Winterdienst eingeteilt haben“, erklärt Wilhelm Baumann, WBO Betriebsleiter Entsorgung.

Stufe 1: Dies sind Straßen, die eine überörtliche Verkehrsbedeutung haben, wie etwa die Mülheimer Straße. Hinzu kommen alle Straßen, auf denen Busse und Bahnen unterwegs sind. Ihre Gesamtlänge beträgt rund 200 Kilometer. „Wir müssen aber natürlich in beiden Richtungen streuen“, erklärt Baumann. Und an manchen Straßen werden auch zwei Spuren pro Fahrtrichtung mit dem Streuwagen befahren.

Stufe 2: Das sind die sogenannten innerörtlichen Straßen. Sie haben eine Gesamtlänge von rund 50 Kilometern. Es sind verkehrswichtige Straßen. Hierzu zählt etwa die Stöckmannstraße.

Stufe 3: Das sind die Anliegerstraßen. Sie zeichnen sich durch eine typische Wohnbebauung aus. Ihre Gesamtlänge misst etwa 225 Kilometer. Die Straße „Zum Eisenhammer“ etwa gehört dazu.

Auch OGM-Arbeiter im Einsatz

Doch damit ist das Pflichtenheft des WBO-Winterdienstes noch nicht abgearbeitet. Haltestellen sowie die Bereiche von Bürgersteigen und Straßen, an denen Ampeln oder Zebrastreifen sind, kommen hinzu. „Schließlich können wir ja schlecht den Schnee von der Fahrbahn an die Seite schieben und ihn sich dann an den Fußgängerquerungen hoch türmen lassen“, erklärt Wilhelm Baumann.

Für die öffentlichen Plätze, Schulhöfe oder Wege in den städtischen Grünanlagen hingegen sind die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen nicht zuständig. Das erledigt die stadteigene Oberhausener Gebäudemanagement GmbH.

Und es gibt noch Bereiche, in denen die Anwohner für die Fahrbahn vor ihrem Haus zuständig sind. „Das sind zum Beispiel Wege, die keinen Bürgersteig haben oder nicht befestigt sind“, sagt Baumann. Insgesamt machten diese Wege 20 bis 25 Kilometer im Oberhausener Straßennetz aus. Bleibt noch die Frage: Was wird gestreut? „Die Winterdienstfahrzeuge der WBO sind mit einer Mischung aus Salz und Sole unterwegs. Die Sole, ein Mischung aus Wasser und Salz, stellen die WBO-Mitarbeiter selbst her“, sagt Baumann.

Die Logistik:
Rund 2200 Tonnen Salz haben die WBO gelagert. Hinzu kommen 1600 Tonnen von Straßen NRW und 1000 Tonnen vom Deutschen Straßen-Dienst.
Je nach Witterung können bis zu 80 Mitarbeiter eingesetzt werden. Die WBO besitzt neun Streufahrzeuge. Hinzu kommen fünf kleinere Multicars und drei Kleinkehrmaschinen mit Winterdienstpaket sowie 21 Lkw-Pritschenfahrzeuge mit Handstreukarren.
Glättevoraussagen und -warnungen erhalten die WBO über das Internetportal Glaette24.de.

Die Pflichten der Bürger:

In der Straßenreinigungssatzung der Stadt ist auch festgelegt, wie Bürger die Wege vor Wohnhäusern zu reinigen haben.

Von 7 bis 20 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind nach Beendigung des Schneefalls bzw. nach dem Entstehen der Glätte unverzüglich zu beseitigen. Nach 20 Uhr gefallener Schnee ist werktags bis 7 Uhr, sonn- und feiertags bis 8 Uhr des folgenden Tages zu beseitigen.

Streusalz soll nur verwendet werden, wenn abstumpfende Streustoffe keine ausreichende Sicherheit gewährleisten.