Oberhausen.

Das kleine Quartier rund um den Saporoshje-Platz ist verkehrstechnisch wichtig gewesen. Aufgrund von Arbeiten an den Abwasseranlagen kommt es jetzt zu großräumigen Sperrungen. Und eine Umgehung ist kaum möglich - überall wird gebaut.

Nur zu gern würde man es auf den wohlbekannten Satz bringen: „Ortskundige werden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren.“ Geht aber nicht, denn die jetzige Baustellensituation macht deutlich, welche zentrale Bedeutung das kleine Quartier rund um den Saporoshje-Platz hat.

Glich die Runde um die alten Platanen zwischen Bahnhof und Banken, gleich ob mit dem Fahrzeug oder zu Fuß, in den vergangenen Monaten schon einem Eiertanz, wird ab heute mit Beginn der Arbeiten auf der Goebenstraße wohl eine neuerlich schlechtere Qualität erreicht.

Hoher Verkehrs- und Parkdruck

Die Spielhallen im Quartier mag man mal außer Acht lassen, denn schon die Aufzählung der sonstigen Anrainer macht deutlich, wie hoch der Verkehrs- und Parkdruck hier ist: Post, Autowerkstätten, Restaurants, Parteibüros, Apotheke, Ärztehaus, Krankenkasse, Frisör, diverse Einzelhändler, der Kaufhof, Banken, die vorübergehende Anlaufstelle der Stadtbibliothek und nicht zuletzt die Leserläden und Redaktionen der örtlichen Zeitungen – da kommt eine Menge zusammen. Nimmt man noch den Baustellenverkehr des Bert-Brecht-Hauses hinzu, kann man sich ungefähr vorstellen, dass die Hupe in den kommenden Monaten zum Dauereinsatz kommen wird.

Das Bert-Brecht-Haus bot zahlreiche Überraschungen, die sich nicht nur bei der Finanzierung, sondern auch beim Zeitplan als problematisch erwiesen haben (die NRZ berichtete). Der frühe Wintereinbruch verhinderte bislang eine Fertigstellung der Hermann-Albertz-Straße, die eine gewisse Entlastungsfunktion hätte übernehmen können.

Abwassertechnische Gründe machen weitere Baustelle notwendig

Ab heute fasst man obendrein noch die Goebenstraße ins Auge. Aus „abwassertechnischen Gründen“ seien die Arbeiten erforderlich, heißt es in einem Schreiben der Wirtschaftsbetriebe (WBO) an die Anwohner. Bezweifelt auch niemand ernsthaft. Die Wahl des Zeitpunktes allerdings könnte zu Verärgerung führen. Verkehrsführung und Absperrungen erfolgten auf Anordnung des städtischen Baustellenmanagements und der Feuerwehr, heißt es in dem Schreiben.

Was wird die mit den Arbeiten beauftragte Mülheimer Tiefbaufirma Trautmann in den kommenden Monaten tun? Zunächst soll im Kreuzungsbereich Helmholtz-/Goebenstraße ein sogenannter Vorflutanschluss gebaut werden. Die Goebenstraße wird dazu für den Durchgangsverkehr gesperrt. Zudem wird der Verkehr in Helmholtzstraße einspurig per Ampel an der Baustelle vorbeigeleitet.

Nur eingeschränkte Zufahrt zu den Häusern und Geschäften

Die Erneuerung des Kanals erfolgt im ersten Bauabschnitt bis zum Haus Nr. 51. Danach wird dieser Bereich wieder für den Verkehr freigegeben und der zweite Bauabschnitt bis zur Friedrich-Karl-Straße in Angriff genommen.

Dass die Wirtschaftsbetriebe sich der prekären Situation bewusst sind, bringt auch die Anwohnerinformation zum Ausdruck: „Im Rahmen der örtlichen Möglichkeiten“ heißt es da, werde „die eingeschränkte Zufahrt zu den Häusern/Geschäften/Arztpraxen ermöglicht“.