Oberhausen.

Skeptiker sehen Karnevalisten eher als Elefanten im Porzellanladen, andere freuen sich hingegen tierisch auf die Narretei. Zoologisches Fachwissen scheint in beiden Fällen von Vorteil zu sein. Was passt also besser als diese These bei der Prunksitzung der KG Alstadener Bären zu überprüfen. Eine Expedition ins Narrenreich.

These 1: Bären sind immer müde

Meister Petz ist ein träger Geselle. Im Winter verzieht er sich in seine Höhle, schließt den Vorhang und ist für niemanden zu sprechen.

Stimmt es? In Alstaden ist der gemeine Bär sogar ein Frühaufsteher. Die Gemeinschaft eröffnete im ausverkauften Ebertbad den hiesigen Saalkarneval. Wer früh erwacht, geht nicht immer früh schlafen. An den tollen Tagen gibt es Bärenpartys und im Sommer Feste, die den Stadtteil mobilisieren.

These 2: Bären sind Einzelgänger

Nein, Teamwork hat der Bär nicht erfunden. Er trottet eher als Einzelgänger durch die Wälder. Gruppendynamik ist ihm fremd.

Stimmt es? Die Bühne wirkte zwar nicht wie ein ausgetrampelter Waldpfad. Aber dennoch klatschte das Publikum vier Stunden lang – und zwar gemeinsam. Mancher Spaßmacher zitierte gar Gäste auf die Bühne und verknotete diese mit Luftballons.

These 3: Bären brummen gerne

Brummbär, irgendwo muss dieser Ausdruck ja herkommen. Bären schlagen Camper in die Flucht, knacken parkende Autos im Wald und selbst Comic-Held „Yogi Bär“ stibitzt eifrig Picknickkörbe. Mit Bären ist einfach nicht zu spaßen!

Stimmt es? Die Büttenredner hatten die Lacher auf ihrer Seite. Mit Marek Fis kam sogar ein polnischer Gast in den Saal. Der Comedian, der sonst eher Kabarettbühnen kennt, spielte gekonnt mit deutsch-polnischen Klischees.

Er erschien in einer ausgebeulten Joggingbuxe. „Ein Auftritt im Karneval hat viele Vorteile – hier sehe ich endlich mal all die Gesichter zu den Autos.“ Fis erzählte von seiner Zeit auf dem Lukas-Podolski-Gymnasium und fand dabei auch den Bogen zur Narretei: „Unser Prinz heißt Poldi!“ Das war im Revier der Bären ein Brüller.

These 4: Bären steppen nicht

Bären sind nicht musikalisch. Bären bewegen die Tatzen höchstens zum Futtern. Kurz: Der Bär steppt gar nicht.

Stimmt es? Tanzende Bären wohin man blickt. Die Garde zeigte einen gelungenen Piratenshowtanz mit passenden Kostümen. Sänger Nockes rockte und mit Holger Kraus kam sogar ein Michael-Wendler-Double in die Höhle. Bei so viel Schwof war das für die Füße eine „Bär-kules“-Aufgabe.

Maskerade für Karneval im Aalto

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