Oberhausen. . Wenn Sie derzeit erfolglos versuchen, einen Karnevalisten zu erreichen, müssen Sie nicht gleich an sich zweifeln. Denn: Die Jecken verbringen gerade viel Zeit in kargen Arbeitshallen, um ihre Narrenschiffe für die Umzüge flott zu machen.

Wenn Sie derzeit erfolglos versuchen, einen Karnevalisten zu erreichen, müssen Sie nicht gleich an sich zweifeln. Denn: Die Jecken verbringen gerade viel Zeit in kargen Arbeitshallen, um ihre Narrenschiffe für die Umzüge flott zu machen. Doch wie funktioniert der Wagenbau? Ein Besuch bei der KG Schwarz-Weiß Buschhausen.

Um wie viele Narrenschiffe geht es?

Die Buschhausener besitzen fünf Einheiten. Damit stellt die Gesellschaft einen der größeren Anteile unter den hiesigen Gesellschaften. Besonderheit: Der Elferratswagen nimmt an allen vier Oberhausener Umzügen (Osterfeld, City, Alstaden, Vondern) teil. Rund 100 Einheiten sind bei Umzügen in Alt-Oberhausen und Osterfeld in der Regel insgesamt unterwegs.

Wie kommt das Motto zustande?

Der 1. Vorsitzende Volker Lindenberg und der 2. Vorsitzende Peter Schopinski erklären: Das Sessionsmotto, also der Spruch auf den Orden, und das Wagenmotto sind oftmals identisch. Diesmal heißt es bei Schwarz-Weiß: „Mittelmeer oder Kanal – wir feiern überall Karneval“. Das Motto orientiert sich nah an der Gesellschaft, kann aber auch aktuelle Ereignisse in der Stadt aufgreifen. In diesem Jahr geht es um Ausflüge des Elferrats mit einem Expeditionsschiff auf dem Kanal und am Mittelmeer. Dazu existieren passende Seefahrerkostüme, die von Schopinskis Frau Rebekka genäht werden.

Wann beginnt der Wagenbau?

Früh, oftmals schon im Herbst des Vorjahres. Schopinski: „Dann werden erste Buchstaben für die Fassade ausgeschnitten und Verschönerungsmaßnahmen beschlossen.“ Lindenberg: „Die heiße Phase folgt ab Januar, zwei Mal in der Woche gibt es Treffen.“ Rund 20 Personen werkeln in Buschhausen mit. Gesamtstundenaufwand: im oberen dreistelligen Bereich.

Welches Material ist erlaubt?

Die Aufbauten bestehen aus Styropor. Die Buchstaben und Motive an der Außenwand werden mit einem „heißen Draht“ zugeschnitten. Es gibt eindeutige Sicherheitsbestimmungen, die Fahrzeuge – etwa Treppen und Gerüste – werden vom TÜV abgenommen. Befestigungen müssen kontrolliert werden, da die Fassaden nach jedem Umzug leiden. Die Kosten treten je nach Aufwand auf, befinden sich im Durchschnitt im dreistelligen Eurobereich, finanziert durch die Vereinskasse. Einen kleinen Teil bezahlen Sponsoren.

Wo ist genug Platz zum Werkeln?

Ein großes Problem ist der geeignete Platz. Am Eisenhammer gibt es deshalb eine angemietete Halle, in der mehrere Gesellschaften bauen. Lindenberg: „Die Gemeinschaft ist wichtig.“ In der Halle werkeln Jecken aus allen Berufen, vom Schweißer bis zum Metzger.

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