Oberhausen. .
Jeder Achte der 2,1 Millionen Schüler an den allgemeinbildenden Schulen in Nordrhein-Westfalen war im Schuljahr 2011/2012 konfessionslos. Oberhausen liegt genau in diesem Trend. Dazu kommt: Die Zahl der katholischen und evangelischen Schüler vor Ort nimmt stetig ab, die der Mädchen und Jungen islamischen Glaubens dagegen steigt. Doch im Gegensatz zu Duisburg und Gelsenkirchen gibt es in Oberhausen noch immer weniger muslimische als katholische oder evangelische Schüler.
12,3 Prozent ohne Konfession
Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen mitteilt, waren in Oberhausen im Schuljahr 2011/12 von insgesamt 22.162 Schülern 2722 – und damit 12,3 Prozent – konfessionslos. Im Schuljahr 1996/97 waren es noch 6,1 Prozent. Der Landesdurchschnitt liegt aktuell bei 12,8 Prozent. Betrachtet man die weiterführenden Schulen findet sich der höchste Anteil an Schülern ohne Konfession an den Gymnasien (11,6) Prozent. Es folgen die Gesamtschulen (11,3 Prozent), die Realschulen (10,7 Prozent) sowie die Hauptschulen (8,1 Prozent). Die Zahl der Kinder ohne Konfession kletterte in den Grundschulen von 6,8 Prozent im Schuljahr 1996/97 auf 14,2 Prozent im Schuljahr 2011/12.
Zahl der Katholiken halbiert
An den Grund-, Haupt- und Realschulen hat sich die Anzahl der katholischen Schüler im gleichen Zeitraum teilweise mehr als halbiert. An den Gymnasien ist sie vergleichsweise gering um 14 Prozent geschrumpft. Nur an der Gesamtschule ist der Anteil der katholischen Schüler (mit leichten Verlusten) fast konstant geblieben.
43% weniger Protestanten
Einen nicht ganz so herben Rückgang registrieren die Statistiker bei der Entwicklung der evangelischen Schülerzahlen. Zwar sank ihr Anteil an den Grundschulen im gleichen Zeitraum um immerhin 43 Prozent. Dafür verzeichneten die Realschulen einen vergleichsweise geringeren Schwund von 21 Prozent und die Gymnasien von lediglich 9 Prozent.
Bei den Gesamtschulen erhöhte sich der Anteil der Schüler mit evangelischer Konfession sogar um 135 Schüler auf insgesamt 1340. Einzige Ausnahme: die Hauptschulen. Dort wurden im Schuljahr 2011/12 nur noch 302 – und damit 60 Prozent weniger – evangelische Schüler unterrichtet. In allen Schulformen hat sich die Anzahl der evangelischen Schüler damit um 22 Prozent auf 5913 und die der katholischen Schüler um 29 Prozent auf 8304 verkleinert.
Mehr muslimische Schüler
Deutlich mehr Schüler sind heute islamischen Glaubens. In allen Schulformen wuchs ihr Anteil von 2845 auf 4420 und damit um insgesamt 36 Prozent. An den Hauptschulen gibt es zwar noch immer mehr muslimische (379) als evangelische (302) Schüler. Insgesamt hat sich der Anteil der Muslime dort jedoch in den vergangenen 15 Jahren um 41 Prozent reduziert.
Das liegt wohl daran, dass immer mehr muslimische Schüler höhere Schulabschlüsse anstreben. Den größten Zuwachs an muslimischen Schülern verzeichneten deshalb die Realschulen mit plus 78 Prozent, gefolgt von den Gymnasien (mit plus 65 Prozent) und den Gesamtschulen (mit plus 56 Prozent).
Anstieg an Grundschulen
An den Grundschulen wurden im Schuljahr 2011/12 genau 1516 muslimische Schüler und damit 12 Prozent mehr als im Schuljahr 1996/97 unterrichtet (1341).