Oberhausen.
Ab dem April 2013 sollen Rauchmelder in den nordrhein-westfälischen Wohnungen zur Pflicht werden. Die rot-grüne Landesregierung will dadurch die Sicherheit in den Wohnhäusern deutlich erhöhen. Auf die Oberhausener Mieter kann durch die Wartung der Geräte aber auch ein Aufschlag bei den Nebenkosten zukommen. Wir fragten beim Mieterschutzbund und Oberhausener Wohnungsgesellschaften nach, wie sie mit der geplanten Rauchmelderpflicht umgehen.
Olaf Rabsilber, geschäftsführender Vorstand der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Sterkrade, sieht den rot-grünen Vorstoß positiv. „In der Arbeitsgemeinschaft der Oberhausener Wohnungsbaugesellschaften diskutieren wir das Thema seit längerem. Wir sind froh, dass es nun eine gesetzliche Grundlage geben wird.“
Übergangsfrist bis 2016
Die „Sterkrader“ habe, so Rabsilber, bereits beim jüngsten Neubau Rauchmelder installiert. „Auch bei Wohnungswechseln werden schon Melder eingebaut.“ Sobald die Rechtslage gesichert ist, soll der gesamte Bestand zügig mit Rauchmeldern ausgestattet werden. „Wir lassen dann im nächsten Jahr eine Ausschreibung für den Aufrag laufen und wollen das 2014 über die Bühne bringen.“ Die derzeit im Gesetzentwurf bestehende Übergangsfrist bis Ende 2016 soll nicht ausgereizt werden.
Viele Rauchmelder fallen im Test durch
Die Stiftung Warentest hat für die Januar-Ausgabe ihres Magazins 16 Rauchmelder untersucht. Ernüchterndes Ergebnis: Nur jeder Zweite schnitt dabei mit dem Urteil „gut“ ab.
Am Besten wurden Melder mit einer Lithiumbatterie bewertet, die genügend Kapazität für zehn Jahre Laufzeit besitzen.
3000 Wohnungen unterhält die Sterkrader Genossenschaft in der Stadt. „Im Schnitt werden wir wohl drei Melder pro Wohnung einbauen“, erklärt Rabsilber. Wie hoch die Kosten für die Anschaffung und Installation ausfallen werden, ist derzeit noch unklar. „Wir rechnen derzeit mit 20 bis 30 Euro pro Wohnung allein für den Einbau der Geräte.“
Auch die Wartung soll von der Genossenschaft übernommen werden. „Wir werden dazu unsere Mitglieder befragen, aber ich gehe davon aus, dass wir für die Instandhaltung sorgen werden.“ Pro Rauchmelder und Monat sind derzeit Kosten von 50 Cent veranschlagt.
Vermieter sollen Wartung übernehmen
Bei der Genossenschaft Gemeinnütziger Wohnungsbau eG (Gewo) ist man noch nicht so weit mit den Planungen. Rauchmelder gebe es bisher nur vereinzelt in Neubauten, wie eine Sprecherin mitteilt. „Wir warten ab, in welcher Form der Gesetzestext am Ende verabschiedet wird. Danach werden wir uns damit beschäftigen.“ Zum Portfolio der Gewo gehören in Oberhausen rund 4000 Wohnungen.
„Ich denke schon, dass die Rauchmelderpflicht sinnvoll ist, gerade wenn man es unter dem Aspekt der eigenen Sicherheit betrachtet“, sagt Harald Bartnik, Geschäftsführer des Mieterschutzbundes Mülheim und Umgebung eV., zu dem neben Essen auch Oberhausen gehört. Wenn man sich überlege, wie schnell ein Feuer unbemerkt entstehen kann, könne man die zusätzliche Kosten in Kauf nehmen.
„Es gibt viele Nebenkosten, die nicht erklärbar sind. Hier ist das aber anders.“ Bartnik präferiert dabei eindeutig das Modell, dass die Vermieter auch die Wartung übernehmen. „Gerade bei einer älter werdenden Gesellschaft ist das so besser.“ Denn vielfach seien Senioren nicht in der Lage, einen Rauchmelder zu überprüfen. „Wenn da jemand von außen kommt und das überprüft, ist man auf der sicheren Seite.“