Oberhausen. . Auf einem Gelände der Ruhrkohle AG ertrinken immer wieder Katzen in großen Wasserbecken. Auf der Fläche halten sich außerdem regelmäßig Kinder auf, die natürlich auch in die Becken fallen könnten. Die RAG zeigt sich jetzt gesprächsbereit. Ralph Paulus, der für diesen Bereich zuständig ist, bietet den Tierschützern ein Gespräch an. Das lässt hoffen, dass die Becken bald entsprechend gesichert werden, um eine Gefährdung von Mensch und Tier abzuwenden.
Immer wieder ertrinken Katzen in Wasserbecken auf einem Gelände der Ruhrkohle AG (RAG) an der Bebelstraße. Was sich während Recherchen zu diesem Thema zudem herausstellte: In diesem Bereich halten sich – besonders im Sommer – regelmäßig Kinder auf. Kinder, die nach Aussagen von Anwohnern aus den Hochhäusern stammen und einfach über die hohen Zäune klettern, die das Gelände umgeben. Sollte ein Kind in eines der Wasserbecken fallen, es gebe für den Jungen oder das Mädchen genauso wenig ein Entkommen wie für die Katzen.
Kinder spielen dort
Die WAZ-Redaktion wollte deshalb von der RAG wissen, ob sie bereit wäre, die Becken zu sichern, etwa Ausstiegsmöglichkeiten für Mensch und Tier anzubringen. Und: Ob man es Tierschützern nicht ermöglichen könnte, in mehreren nächtlichen Aktionen alle dort lebenden Katzen einzufangen und kastrieren zu lassen. Die Tiere, die von Anwohner Werner Busch gefüttert werden, könnten sich dann zumindest nicht mehr vermehren. Es sind auch besonders junge, noch ungeschickte Katzenbabys, die in die Wasserbecken stürzen.
Gemeinsam nach Lösungen suchen
RAG-Pressesprecher Christof Beike setzte sich aufgrund der Anfrage der Redaktion mit Ralph Paulus in Verbindung, der für die Grubenwasserstätten zuständig ist. Paulus bot nun an, sich mit den Tierschützern zu treffen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen.
Eveline Müller, die die Katzenhilfe Oberhausen seit bald 30 Jahren leitet und schon unzählige Katzen zwecks Kastration auch auf dem MAN-Gelände oder bei Thyssen in stundenlangen nächtlichen Aktionen eingefangen hat, nimmt Paulus Gesprächs-Angebot gerne an. „Vielleicht könnte man sich direkt auf dem Gelände treffen“, regt sie an. Dort könnte man auch schauen, ob und wie die Becken gesichert werden könnten.
Katze aus Becken geholt
Verwöhnung bis ein neues Zuhauses gefunden wurde
Eine gute Nachricht: Der schwarz-weiße Kater, der am Sonntag von Michael Brandt aus einem der Becken gerettet wurde und jetzt den Namen Ken trägt, ist sicher auf einer Pflegestelle der Katzenhilfe untergebracht. Dort lässt er sich jetzt verwöhnen – bis er ein neues Zuhause gefunden hat.
Nachts auf Futtersuche
Dem Tierschutzverein Oberhausen, der auf dem Gelände bereits Einfangaktionen gestartet hatte, wurden von der RAG immer nur kurze Fang-Fristen einmal pro Woche bewilligt. Und das tagsüber. Die scheuen, wild lebenden Katzen gehen jedoch hauptsächlich nachts auf Futtersuche. Um Tiere in Fallen zu bekommen, müssten die Fänger also mehrere Stunden pro Nacht auf dem Gelände verbringen. Am Tag gingen natürlich keine Tiere in die auf dem Gelände aufgestellten Fallen.