Oberhausen.

Lirich bei Nacht. Ein Ortsteil der 1000 Lichter. Dabei kann mancher Einheimische schon mal in romantische Stimmung verfallen; angesichts des etablierten Liricher Lichterfestes auch nicht ganz aus der Luft gegriffen. Wer dagegen von der 1. Liricher Firmenmesse hört, denkt nicht sofort an eine Veranstaltung mit Strahlkraft. Am frühen Mittwochabend konnten sich alle Gäste vom Gegenteil überzeugen.

Weitsicht bis nach Mülheim

Die Interessengemeinschaft Lirich hatte ortsteilansässige Firmen, Vereine und Institutionen eingeladen, sich in den ehemaligen Babcock-Hochhäusern an der Duisburger Straße zu zeigen. Im siebten Stock bot die Messe weite Blicke, auch über Lirich hinaus – und wer wollte, konnte noch höher hinaus.

„Wir wollten außer dem Lichterfest etwas anderes bieten“, erklärt Bernd Pöhlmann. Der Kontakt zur Immobilienverwaltung „Tattersall & Lorenz“ ermöglichte die Veranstaltung im Hochhaus, die statt im Sommer erst im herbstlichen Oberhausen ihre Premiere fand. Pöhlmann: „Im Sommer kam uns der Gedanke, daher konnten wir erst jetzt reagieren.“ Das Wetter spielt trotzdem mit. Viele Gäste strömen schon früh in die siebte Etage. „Neugierde der Leute spielt sicher auch eine Rolle“, sagt Pöhlmann, der sein Textilgeschäft „Kinderstoffe Farbenfroh“ vorstellte. „Viele Gäste wollen auch wissen, wie es in den ehemaligen Babcock-Gebäude heute aussieht.“

Perspektiven aus Lirich und dem gesamten Stadtgebiet

Im Hintergrund pressen die Besucher ihre Nase gegen die Panorama-Fensterscheiben – beim Sonnenuntergang. „Man kann bis Mülheim blicken!“ Einige Gäste analysieren die weite Sicht. In den Nebenräumen hat Fotograf Wilhelm Kettler seine Bilder ausgestellt, Perspektiven aus Lirich und dem gesamten Stadtgebiet, Personen, Landschaften. Der Gasometer, eingefangen aus der Ferne. Die bewachsenen Fassaden des Zentrums Altenberg. „Es ist ein Querschnitt“, sagt Kettler. Er fotografiert seit 2001 mit digitaler Technik und hat schon zu fünf Ausstellungen geladen. Die Kamera ist auch jetzt griffbereit. „Ich habe schon reichlich Motive gesammelt!“ Die Stände der Aussteller sind es zum Beispiel. Kita der Kirchengemeinde St. Katharina, Tischler, Raumgestalter, Künstler, Gastronomie oder Sportvereine – die Vielfalt ist groß. Fast überall sind die Gäste in Gespräche vertieft.

Doch die Vogelperspektive lockt weiter. Deshalb dürfen kleine Gruppen – von einem „Liftboy“ begleitet – im Hauptgebäude „Babcock II“ noch das Doppelte an Höhe gewinnen.