Oberhausen.

Es sieht aus wie ein Raumschiff aus Star Trek – metallisch, dynamisch, modern. „Futuristisches 3D-Design“ nennt es sich und soll die Zukunft des ehemaligen Babcock-Geländes sein. Während der „Babcock Borsig“-Schriftzug am Eingang zur Duisburger Straße 375 schon verblasst, prangt neben ihm ein in dunkelblau und silber gehaltenes Banner am Hochhaus. Es sieht aus wie ein riesiges Filmplakat. Der Titel des Streifens: „Werkstadt Oberhausen – Zentrum für Dienstleistung und Industrie“.

Zwar kein Film, dafür aber seit Freitag, 7. Oktober, der neue Name des Oberhausener Industrie-, Gewerbe- und Industrieparks, kurz: OITG.

Doch nicht nur der Name ist neu, auch das Konzept für die Gestaltung und Nutzung soll verändert werden. „Wir wollen stilechte Ruhrpottkultur erhalten und sie fit für die Zukunft machen“, sagt Hock Chan, Geschäftsführer der Dazzle Capital Group, die seit 2006 Besitzer der Immobilie ist. Aber, warum erst jetzt, nach fünf Jahren? Chan: „Es war ein langer Prozess und gut Ding will Weile haben.“ Trotz des guten Willens wirkt die Idee jedoch theoretisch. Auch Marketing-Experte Tom Agatz von der Agentur „meanmachine“ hielt sich zurück. Zwar sprach er davon, jenes „futuristische 3D-Design“ mit der „industriellen Charakteristik“ des Ortes zu verbinden, konkret wurde er aber nicht.

Anders Susanne Tattersall. Die Immobilienmanagerin betreut mit ihrer Firma „Tattersall Lorenz“ das Projekt. Man wolle die Kompetenzen des großen Gewerbegebiets bündeln und das Gelände an sich attraktiver gestalten. Abriss und „Entmietung“ seien geplant. „Wir haben 1500 Quadratmeter ungenutzte Fläche“, erklärt sie, „da lohnt es sich Gebäude im Innenbereich des Geländes abzureißen und den vorhandenen Mietern hier Alternativen zu bieten“. Lebendiger sollen es auch Grünflächen und praktische Parkhäuser machen. Hier verhandeln sie schon mit der Stadt. Den Turm am Eingangsbereich wollen sie übrigens erhalten – als Landmarke, als Wahrzeichen, vielleicht als Hotel. Und was ist mit Altlasten und Baufälligkeit? „Für uns kein Thema. Wenn es sie gäbe, hätten wir sie saniert“, so Tattersall.