Oberhausen. Grüne lehnen eine Öffnung der Fußgängerzonen für den Autoverkehr nicht nur in Sterkrade, sondern auch in der Alt-Oberhausener City strikt ab.
Die Grünen lehnen eine teilweise Öffnung von Fußgängerzonen für den Autoverkehr nicht nur in der Sterkrader Innenstadt, sondern auch in der Alt-Oberhausener City strikt ab. „Wir sehen darin keinen Mehrwert“, sagt Grünen-Vorstandssprecher Andreas Blanke. „Eine Öffnung für den Individualverkehr über Parkplätze ist ein Trugschluss. Eine Fußgängerzone muss auch fußgänger-bezogen bleiben. Und wenn da nichts Attraktives ist, das die Menschen in die Innenstadt lockt, dann fahren sie auch nicht mit dem Auto oder dem Bus dahin.“
Centro, Bero Zentrum und Sterkrader Tor seien die „wahre Ursache“ dafür, dass die Stadtteilzentren ausbluteten, so Blanke. Davor hätten die Grünen immer gewarnt. Deshalb müsse die Attraktivität der Innenstädte gesteigert werden, etwa mit besonderen Aktionen. „Dass es geht, zeigt doch das Cityfest“, das von Donnerstag bis Sonntag rund 75 000 Besucher nach Alt-Oberhausen gelockt hatte.
Lösungen für Ärztehäuser
Auf den Vorstoß des Sterkrader Bezirksbürgermeisters Dieter Janßen (SPD) bei der Bezirksregierung Düsseldorf mit dem Ziel, Kurzzeitparkplätze in der Sterkrader Fußgängerzone möglich zu machen, reagierten die Grünen mit heftiger Kritik. Damit werde die Wettbewerbsfähigkeit des dortigen Einzelhandels nicht gestärkt, erklärte die Sprecherin der Grünen in der Sterkrader Bezirksvertretung, Birgit Axt. Ihr Kollege Norbert Axt befürchtet im Gegenteil eine Verringerung der Attraktivität der Innenstadt dadurch, dass der Verkehrsraum der Fußgänger eingeengt wird und die Belastung durch Lärm und Abgase zunimmt.
Nachdenken müsse man über Lösungen für Ärztehäuser, da hier die An- und Abfahrt von gehbehinderten und älteren Menschen gewährleistet werden sollte, so die Grünen. Hier müssten individuelle Regelungen gefunden werden, die aber das Prinzip des allgemeinen Durchfahrverbotes von Fußgängerzonen für den Individualverkehr nicht infrage stellen dürften.
Gegen die SPD gestellt
Die CDU hatte den Vorstoß Janßens begrüßt, aber auch deutliche Kritik an dem aus ihrer Sicht zu späten Einsatz geübt. Holger Ingendoh, Sprecher der CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Sterkrade, erklärte dazu: „Es ist eigentlich kaum zu glauben. Seit vielen Jahren diskutieren wir nun schon die Problematik der Rückzahlung dieser Fördermittel und nun erfahre ich durch die NRZ, dass erst jetzt der allererste Versuch unternommen wurde, in Düsseldorf eine günstige Lösung für unsere Stadt zu erzielen.“
Mit ihrem „Nein“ haben sich die Grünen gegen ihren Koalitionspartner SPD gestellt. Sie wollen diesen Streit nun im Koalitionsausschuss austragen. Gebe es dort keine Einigung, werde man das Parken in der Innenstadt zum Thema im kommenden Kommunalwahlkampf machen, sagte Blanke. „Ich sehe von Seiten der Partei keinen Verhandlungsspielraum.“ Es gebe keine Belege aus Nachbarstädten, wo eine Öffnung von Fußgängerzonen dem Handel dauerhaft Umsatzsteigerungen gebracht habe. Der Grünen-Chef: „Das ist alles nach hinten losgegangen.“