Oberhausen. . Die Dimensionsmaschine des Dr. Bammel machte Station im Ebertbad. Mehr als 600 Kinder erlebten das von Musik getragene Spektakel.
Mehr als 600 Oberhausener Grundschulkinder besuchen das Europäische Klassikfestival NRW an einem einzigen Vormittag. Klappt niemals? Doch. Zwei Mal völlig ausgebucht war „Phantasia“, die Kinder-Konzertrevue aus der Kids-Reihe des Musikfestes 2012. Die Dimensionsmaschine des Dr. Bammel machte Station auf der Bühne Ebertbad.
Morgenstimmung zur Probe
Vorhang auf für eine musikalische Reise durch Zeit und Raum. „Gestatten, mein Name ist Bammel“, begrüßt Schauspieler Frank Dukowski in der Rolle des verrückten Wissenschaftlers das junge Publikum. „Dr. Antonius Bammel.“ Seine ultrabahnbrechende, allumfassende 4-D-Maschine funktioniere mit Musik. Und schon geht’s ab auf die Probereise, zu der die vier Musiker des Saxophon-Quartetts „Pindakaas“ Morgenstimmung einspielen. Dimensions-Erfinder Dr. Bammel gerät ins Schwärmen: „Vögel zwitschern, die Sonne geht auf, Honig duftet, als ich ihn über die Cornflakes laufen lasse.“ Doch dann stimmt irgendwas mit dem Klang nicht mehr und man ahnt, dass die Maschine, deren Hebel die Saxophonisten sind, droht, wertlos, unbrauchbar, gar lebensgefährlich zu werden. Und ausgerechnet jetzt ruft auch noch Chef Gerstensack Dr. Bammel an und verlangt von ihm, endlich die Gelddimension zu erforschen. Der aber sucht die Glücksdimension. Eine Reise zu den kleinen Tieren verwandelt ihn in einen Schmetterling. In der Ritterzeit wird er ein Schloss aus Stein, im Orient erobert er eine Prinzessin, im Weltraum tanzt er mit Außerirdischen und als Held des Furznebels besiegt er die dunkelsten Dunklungen des dunklen Imperiums.
Ein Ohrenschmaus
Dukowski spielt mit viel Elan und Leidenschaft, die Zuschauer lachen, rufen auch mal in den Saal oder klatschen einen Rhythmus mit. Die Kinder haben Spaß, merken kaum, dass in dem Spektakel, das vor Wortwitz strotzt und das Unmöglichste möglich werden lässt, die Musik die heimliche Hauptrolle spielt, deren Palette von Klassikern bis hin zu Filmmusiken reicht, immer passend zu der Dimension, die Dr. Bammel gerade mit der Maschine erreicht. Es ist ein Ohrenschmaus, den die Bläser da servieren, der auch ohne die Geschichte ein Erlebnis wäre. Doch dann hätten die Kleinen sicher nicht so begeistert zugehört.
Was hier geboten wurde, war Theater und Konzert zugleich. Wenn die Erinnerung an die verrückte und klingende Geschichte bleibt, hat „Klassik for Kids“ eine Menge erreicht.