Oberhausen. Das Theater Oberhausen zeigt am Samstag (28.) im Malersaal die Premiere des Stücks „Dummgelaufen“.
Warum nur wächst im Malersaal des Theaters Oberhausen plötzlich ein Rechteck grünen Rasens? Chefdramaturg Tilman Raabke weiß, weshalb es auf der Bühne grünt. „Christoph Todt ist nicht nur Regisseur, er ist auch zum Gärtner geworden“, sagt er. Todt, zuständig für Regie und Bühnengestaltung, verweist daraufhin schell auf den roten Rahmen, der das Gras begrenzt. Diese harte Linie macht deutlich, das Grün ist das Spielfeld für die Figuren in der Aufführung „Dumm gelaufen“, die am Samstag (28.) Premiere im Malersaal hat.
Frage nach dem Sinn des Lebens
Das Stück des kanadischen Dramatikers George F. Walker ist eines für Jugendliche. „Es ist sehr aktuell“, verspricht Raabke. Und es spielt in einem schäbigen Park. Den auf einer Bühne darzustellen, sei schwierig, deshalb hätten sie sich für den Rasen entschieden, macht der Dramaturg klar.
Zum Inhalt: In dem Park treffen sich drei junge Erwachsene. Tina (Ellen Celine Günther), Jill (Manja Kuhl) und Bobby (Randolph Herbst). Bei dieser Zusammenkunft geht es knallhart um die Klärung einer der ältesten aller Fragen, der nach dem Sinn des Lebens. Dabei schlägt sich das Trio in dem Beziehungsstück mit handfesten Problemen herum. Tina und Bobby sind ein Paar. Tina ist von Bobby ungewollt schwanger. Was die Angelegenheit umso heikler macht: Bobby hat sich auf der letzten Party an ein anderes Mädel herangemacht. Tina und ihre Freundin Jill konfrontieren Bobby nun damit.
Sehr direkte Wesen
Hört sich nach hitzigen Diskussion, nach Streit, ja nach heftigen Auseinandersetzungen an. Und die soll es dann auch geben. Tina, Jill und Bobby seien manchmal auch sehr direkte körperliche Wesen, erklärt Todt. „Sie hauen auch schon mal zu“, sagt er, nach dem kurz zuvor nach einer Probe erst mal große herausgerissene Placken Rasen wieder eingesetzt werden mussten.
Wovor Todt und Raabke warnen: Vor der Annahme, „Dumm gelaufen“ könnte der Titel einer Komödie sein. Dahinter verbirgt sich statt dessen eine „sehr harte, lebenswahre Geschichte“, wie Raabke versichert. Das Stück schilder Raabke trotz der einfachen Grundstruktur - drei Menschen treffen sich in einem Park - als „wahnsinnig spannend“. Es sei wie ein Krimi. „Man weiß bis zum Ende nicht, wie die Personen zusammen finden werden“, versichert Raabke. Überhaupt sei das Ende absolut nicht voraussehbar.
Komisch und absurd
„Dummgelaufen“, soll aber nicht nur spannend sein. Obwohl keine Komödie, „ist es manchmal komisch und absurd“, sagt Raabke über das Stück, dessen Originaltitel „Tough“ heißt. „Weil die Figuren so tough sind“, so Todt.
Die Wahl fiel übrigens auf „Dumm gelaufen“, weil man aktuellen Stoff suchte, Dramaturgin Hannah Schwelger das Stück zufällig gelesen hatte und empfahl.
Für die Premiere von „Dumm gelaufen“ am Freitag, 28. September, 19.30 Uhr, sind noch einige Restkarten erhältlich.
Weitere Vorstellungen gibt es am 1., 11. und 30. Oktober, um 19.30 Uhr. Und am 18. November (18 Uhr), am 23. und 27. November (19.30 Uhr).