Oberhausen. .

Häuser sind Energieschlucker. Dass Eigentümer aber ihre Immobilien dick mit Dämmwolle ummanteln, um Heizkosten zu sparen, hält Tobias Koppen für unzureichend. „Ich wundere mich, warum die Diskussion nicht darüber hinaus führt“, sagt der Geschäftsführer des Buschhausener Betriebs Elektro Koppen und rechnet vor: Allein 30 bis 40 Prozent des Energieverbrauchs seien einzusparen, wenn Geräte im Haus quasi miteinander zu sprechen beginnen. Gebäudeautomation nennt sich das, und Elektro Koppen gehört zu den erfolgreichsten Betrieben in diesem Bereich.

Lager mit über 50.000 Ersatzteilen

Steil bergauf geht es seit einigen Jahren für die Elektro-Firma: Die Mitarbeiterzahl wuchs kontinuierlich auf heute fast 60 Angestellte. Das Aufgabenfeld wurde enorm erweitert und das Firmengelände auf 800 Quadratmeter vergrößert. Das Ergebnis: Seit 2005 vervierfachte sich der Umsatz. So rasant ist das Unternehmen gewachsen, dass Tobias Koppen nun sogar vorsichtig auf die Bremse tritt. „Wir wollen noch in 50 Jahren existieren, da ist ein gesundes Wachstum wichtig.“

2005 hat der 34-Jährige die Firma in zweiter Generation übernommen, an den Start ging er mit einem Zehn-Jahres-Plan. Koppen stärkte den Bereich der Elektroinstallationen, mit denen der Betrieb groß wurde, erweiterte unter anderem das Lager auf heute über 50 000 Ersatzteile. Elektro Koppen ist heute außerdem in der Klima-, Sicherheits- und Datentechnik aktiv, installiert Photovoltaik-Anlagen genauso wie Sprechanlagen, berät bei Fragen zu Rauchmeldern, bietet Serverschränke und ist der Kundendienst der Marke Stiebel Eltron.

Ein weiterer Geschäftsbereich ist die Gebäudeautomation. Was das heißt, zeigt Tobias Koppen in einem der neuen Beratungsräume. Dort hängt ein Bildschirm, über den per Fingerdruck oder übers Mobiltelefon die Lichter im Raum an- und ausgeschaltet, die Jalousien zugezogen werden können und der Hausalarm aktiviert werden kann. Koppen: „Gebäudeautomation heißt, dass elektrische Geräte miteinander vernetzt sind, so überwacht und geregelt werden.“ Öffnet sich das Fenster, dreht sich die Heizung herunter. Die Waschmaschine springt an, wenn der Strom besonders günstig ist. „Nach zwei Jahren refinanziert sie sich“, so Koppen.

Auch die Stadt gehört zu den Kunden 

Aus einem Umkreis von bis zu 150 Kilometern kommen die Kunden für diesen Service. Rund 40 Prozent seien Oberhausener, die ältere Frau, die ihren Herd angeschlossen haben wollen, andere Mittelständler und auch die Kommune selbst.

Bleibt der Erfolgsbetrieb denn seiner Stadt auch treu? Koppen wiegt mit dem Kopf: Die Steuerbelastung sei hoch in Oberhausen. Aber: „In Oberhausen liegen unsere Wurzeln, wir haben viele langjährige Kunden.“

Elektro Koppen hat sich den Ruf einer wahren Talentschmiede erarbeitet: Seit 2005 haben Auszubildende des Buschhausener Unternehmens sechs Mal als Jahrgangsbeste abgeschlossen.

Im eigenen Betrieb auszubilden, das hat für Geschäftsführer Tobias Koppen einen sehr hohen Stellenwert: „In junge Menschen zu investieren, halte ich für sehr wichtig. Wir brauchen professionelles, flexibles und zuverlässiges Personal, das unseren Betrieb und unsere Kunden kennt.“

Talente fördern

Schon während der Ausbildung fördere er die Talente seiner Lehrlinge, bietet ihnen etwa an, Lehrgänge zu besuchen. Das Unternehmen ist heute als Ausbildungsbetrieb beliebt: 18 Azubis gehören derzeit zu dem 60-köpfigen Team von Elektro Koppen, sechs Lehrlinge sind erst in diesem Jahr dazu gekommen.

In der Werkstatt hinter den Beratungsräumen haben sie in der ersten Zeit ihren Arbeitsplatz, lernen an Übungsbrettern etwa wie man eine Grundschaltung einrichtet.

Weil Koppen in seinem Betrieb der Ausbildung einen so deutlichen Stellenwert beimisst, kann er heute sagen: „85 Prozent meiner Mitarbeiter sind hier bei uns ausgebildet worden.“ Vergleichsweise hoch ist zudem die Dichte an Meistern in dem Buschhausener Unternehmen. Neun Angestellte haben bereits einen Meisterbrief in der Tasche, zwei weitere Mitarbeiter stecken derzeit mitten in den Prüfungen.

Auch an die Kinder seiner Mitarbeiter denkt Tobias Koppen im Übrigen: Jedem von ihnen spendiert der Geschäftsführer eine Patenschaft für eines der Tiere im Kaisergarten. Für das Tiergehege engagiert sich Elektro Koppen bereits seit einigen Jahren. Darüber hinaus unterstützt der Betrieb aber auch den SC Buschhausen sowie das RWO Leistungszentrum.