Oberhausen. . Die Bahn will für neun Millionen Euro den Bahnhof Sterkrade modernisieren. Erst aber müsse die Planung für die Betuwe-Strecke abgeschlossen sein.

Neun Millionen Euro will die Bahn in den Bahnhof Oberhausen-Sterkrade investieren (wir berichteten im überregionalen Teil). Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Wann mit den Arbeiten begonnen wird, das steht weiterhin in den Sternen. Der Grund: „Das hängt alles davon ab, wann die Planungen für den Ausbau der Betuwe-Strecke abgeschlossen sein werden“, erklärt ein Bahnsprecher. Das Bahnhofsgebäude ist übrigens nicht Bestandteil der Sanierungspläne. „Das Gebäude gehört uns nicht mehr“, sagt der Sprecher.

Zur Erinnerung: 2008 hatte die Bahn schon mal angekündigt, in Sterkrade zu investieren, von 6,8 Millionen Euro war die Rede. Getan hat sich nichts. Und diesmal? Im Rahmen des Betuwe-Planfeststel-lungsverfahrens, das ein neues, drittes Gleis vorsieht, können Bürger noch Vorschläge und Einwendungen geltend machen. Die müssen bewertet und eventuell in die Planung eingebaut werden. Wann das Verfahren abgeschlossen sein wird, sei derzeit also überhaupt noch nicht vorauszusagen.

„Freundlich, hell, mobilitäts- und behindertengerecht“

Und daher könne die Bahn, so der Sprecher, auch noch nicht sagen, was genau man machen werde, wie lange die Arbeiten dauern können. Die grobe Planung sieht wie folgendermaßen aus: Die Bahnsteige und ihre Zuwege sollen mobilitätsgerecht und benutzerfreundlicher umgestaltet werden. Dazu gehöre etwa, dass die Bahnsteige erhöht werden, um etwa Rollstuhlfahrern oder Eltern mit Kinderwagen das Einsteigen zu erleichtern.

Auch von besseren Aufgängen, etwa in Form von Rampen, Rolltreppen und/oder Aufzügen ist die Rede. Auch Wegeleitsysteme für Blinde oder Sehbehinderte zählten dazu. Auch eine bessere Ausleuchtung sei vorgesehen. „Freundlich, hell, mobilitäts- und behindertengerecht“, fasst der Bahnsprecher die angestrebten Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der landesweit geplanten Modernisierungsoffensive zusammen.

Wichtiger Haltepunkt

Von diesem Erscheinungsbild ist der Bahnhof Sterkrade derzeit noch weit entfernt. „Da muss einiges angefasst werden“, so der Bahnsprecher. Den modernen Anforderungen, die man an so einen wichtigen Haltepunkt stelle, entspreche er in keiner Weise.

Die Bedeutung, den der Bahnhof Sterkrade hat, machen folgende Zahlen deutlich: Pro Tag zählt die Bahn dort 3.700 Ein- beziehungsweise Aussteiger. Zum Vergleich: Am Oberhausener Hauptbahnhof sind es 25.000, die Kunden der anderen Bahnunternehmen nicht mitgerechnet.