Oberhausen. An zwei Wochenenden haben Unbekannte 64 Haltestellenhäuschen in Oberhausen demoliert. Teilweise schossen sie mit Luftgewehren auf die unschuldigen Objekte. Umso unglaublicher, dass es bislang keinen einzigen Zeugen für die Taten gibt. Die Polizei sucht weiter, die Stoag resigniert.

Da wurden an den vergangenen beiden Wochenenden in Oberhausen die Scheiben von rund 64 Haltestellenhäuschen der Stoag zerstört, zum Teil mit Luftgewehren zerschossen, und es gibt keinen einzigen Zeugen. Deshalb sucht die Polizei nun dringend Leute, die die Vandalen bei ihren zerstörerischen Rundumschlägen an den Wochenenden vom 29. September bis zum 1. Oktober und vom 5. bis zum 8. Oktober beobachtet haben.

Menschen nicht verletzt

Schon beim ersten Termin gingen die Scheiben von 24 Wartehäuschen zu Bruch. Vom Oberhausener Zentrum bis hinauf in den Norden erstreckte sich die Welle der Zerstörung, wie die Polizei sagt. Am letzten Wochenende legten die Vandalen dann richtig los. Sie ruinierten 40 Haltestellen in Osterfeld, Tackenberg, Königshardt Sterkrade-Nord und Holten. An einigen Haltestellen wurde Luftgewehrmunition gefunden. Deshalb vermutet die Polizei, dass aus einem Auto heraus mit einem Luftgewehr auf die Scheiben geschossen wurde. Eine gefährliche Angelegenheit, bei der bisher zum Glück noch kein Mensch verletzt wurde. Der Sachschaden liegt bei 19.000 Euro.

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Stoag-Vorstand Peter Klunk sagt zu der Welle der Gewalt: „Es passiert immer wieder, dass eine Haltestelle zerstört wird, aber so viele, das ist schon extrem.“ Was sie allerdings regelmäßig erlebten: „Vollmond und die Zerstörung von Haltestellen, das scheint zusammen zu gehören“, erklärt Klunk. So stand auch der erste Rundumschlag der Vandalen im Zeichen des Vollmondes. Davor hatte die Stoag eine ganze Zeit Ruhe. Zuletzt waren im September 2009 insgesamt 14 Haltestellen zerstört worden. Auch damals war ein Luftgewehr im Spiel.

Die Stoag hat trotz der Zerstörungen nicht vor, auf andere, weniger leicht zu zerstörende Materialien, auszuweichen. Es bleibt beim Glas und dem freien Durchblick. Klunk: „Die Haltestellen sollen einladend sein.“ Zum Vandalismus sagt der Vorstand: „Wir werden das weiter erleiden.“

Wer allerdings der Polizei helfen kann, die Täter zu fassen, der sollte sich unter 8260 melden.

Vier der zerstörten Wartehäuschen werden nicht von der Stoag, sondern von der DSM Stroer betrieben. Auch dort überlegt man, genauso wie die Stoag, Anzeige zu erstatten.

Bei der DSM Stroer gibt es übrigens eine Hotline, 0800-100 66 81, unter der mögliche Zeugen der Zerstörungen jederzeit anrufen und Hinweise geben können.