Oberhausen. Für Freunde der modernen Schnitzeljagd hat Thomas Zimmermann in Oberhausen einen Schatz mit dem Namen „Heimat“ versteckt. Er selbst geht auch gern auf die Suche.

Seine „Heimat“ liegt am Wegesrand: Wo genau, das mag Thomas Zimmermann nicht verraten – aus gutem Grund. Er ist leidenschaftlicher Geocacher: Ausgestattet mit einem GPS-Gerät sucht er bei dieser modernen Form der Schnitzeljagd regelmäßig nach kleinen „Schätzen“, die andere „Cacher“ weltweit versteckt haben. Und auch Thomas Zimmermann hat an frei zugänglichen Orten in Oberhausen bereits mehrere „Caches“ versteckt – einer davon heißt „Heimat“, weitere lassen sich bereits „auf dem Weg zur Heimat“ entdecken.

„Meine Heimat ist das Ruhrgebiet und damit sollte unser Schatz auch etwas zu tun haben“, erklärt Zimmermann. Statt einer einfachen Plastikdose wartet nun irgendwo in Oberhausen ein kleiner Gasometer darauf, von anderen Geocachern gefunden zu werden. Bereits 550 Schatzsucher waren innerhalb des vergangenen Jahres erfolgreich und loben „die schöne Lage“, die „absolute Ruhe“ am Fundort und die ausgefallene Dose.

GPS-Gerät auch im Urlaub dabei

Seinen ersten Schatz hat Thomas Zimmermann vor drei Jahren zusammen mit seiner Frau gehoben: „Eigentlich haben wir damals nur nach einer neuen Route gesucht, die wir mit dem Hund gehen konnten“ erinnert sich Zimmermann, wie er im Internet auf das „Geocaching“ stieß. Der Hund ist auch heute meist dabei, wenn sich die Eheleute auf Schatzsuche begeben „und oft ist er der erste, der das Versteck findet.“

Aufgewachsen ist Thomas Zimmermann in Lirich, inzwischen wohnt er im Oberhausener Norden: „Aus Oberhausen möchte ich auch nicht weg“, sagt der Geocacher. Heimat, das sei für ihn „das gewohnte Umfeld, in dem man sich auskennt und ein Ort, an dem man Freunde hat.“ Trotzdem zieht es Familie Zimmermann im Urlaub auch in die Ferne – und auch dort ist das GPS-Gerät immer mit dabei. Wer vom „Geocaching-Virus“ infiziert sei, müsse einfach überall suchen. „Wir sind keine Stadtcacher, sondern suchen lieber im Wald“, erklärt Zimmermann. Dort sei es auch einfacher den „Muggel“, wie die Unwissenden genannt werden, zu entgehen und die Schätze unauffällig zu heben.

Beim Geocaching ist für jeden etwas dabei

Fast 700 Caches haben Zimmermanns schon gefunden, rund 100 davon in Oberhausen. „Nur für eine Filmdose würde ich aber nicht durch die Gegend laufen“, sagt Zimmermann. Lieber als die traditionellen Caches, bei dem die im Internet veröffentlichten Koordinaten sofort zum Ziel führen, seien ihm Multi-Caches, bei denen sich die Suche über mehrere Stationen erstreckt und Rätselcaches, bei dem das Knobeln im Vordergrund steht. „Beim Geocaching ist für jeden etwas dabei“, ist Zimmermann überzeugt. Einige Schätze ließen sich während eines gemütlichen Spaziergangs heben, es gebe auch Verstecke, die man nur kletternd erreiche oder Dosen, nach denen man tauchen müsse.

„Als Geocacher lernt man Gegenden kennen, die man so nicht besucht hätte“, sagt Zimmermann. Es gehe um die Freude an der Natur, die Bewegung oder auch einfach nur um den Spaß mit Gleichgesinnten. Da sich die meisten Cacher zudem viel Mühe bei der Beschreibung ihrer Schätze gäben und oft geschichtliche Informationen einbauten, könne man noch viel lernen – auch über die eigene Heimat. „Man kann dabei auch wunderbar abschalten und zur Ruhe kommen.“ Schon so manches Mal habe er die Zeit vergessen, während er auf der Suche nach einem Cache war. Zimmermann ist überzeugt: „Geocaching hat Suchtfaktor!“

Über 1.912.000 Caches

Bei der modernen Form der Schnitzeljagd geben geografische Koordinaten, die auf speziellen Internetseiten (www.geocaching.com / www.opencaching.de) zu finden sind, die Lage der sogenannten „Caches“ an. Weltweit gibt es inzwischen über 1.912.000 von Geocachern versteckte Schätze in Form von Dosen oder Kisten, in denen neben einem Notizbuch meist auch Kleinigkeiten zum Tauschen zu finden sind. Deponieren kann die Schätze jeder, sie müssen dann im Internet registriert und regelmäßig gepflegt werden.