Duisburg-Buchholz.
Ein volles Haus verzeichneten jetzt die Amateur-Funker im Clubheim der alten Schule Münchener Straße. Vereinsmitglied Hubert Theuss referierte über die moderne Form der Schnitzeljagd, das Geocaching.
Satelliten-Navigation mittels GPS (Globales Positionierungs-System) gibt es seit 1985. Mit Rücksicht auf militärische Ziele sei es, so Theuss, bis zum Jahre 2000 so eingestellt gewesen, dass die Zielgenauigkeit nur 100 Meter betrug. Für die Auto- und Freizeitnavigation eigne sie sich erst seit dem Golfkrieg. Seitdem nämlich stehe auch Privatleuten die volle Leistungsfähigkeit, eine Zielgenauigkeit von fünf bis zehn Metern, zur Verfügung.
„Cache“ heißt kaschieren, verstecken, Geocaching ist mithin das Verstecken draussen. Zu den Zielen ist man früher durch Schnitzel geleitet worden. Im Zeitalter der GPS-Ortung geht es moderner. Ein solches Ortungsgerät, berichtete der 63-Jährige, gebe es im Handel ab 90 €. Mit entsprechenden Zusatzprogrammen eigneten sich aber auch „SmartPhone“, „IPhone“ und „iPad“ dazu.
Die Fangemeinde gehe mittlerweile weltweit in die Hunderttausende. Rund eine Mio Suchgegenstände, berichtete der Elektroingenieur aus Moers, seien weltweit versteckt, allein in Duisburg und Umgebung mehr als 10 000. Wichtige Hilfe bei der Orientierung bietet das Internet-Portal „www.geocaching.com“. Macht man sich zum Beispiel mit dem „IPhone“ auf die Suche, kann das Portal ständiger Begleiter sein. Ansonsten muss man sich die nötigen Informationen vor dem Start aneignen. Jedenfalls informiert das Portal grob über die Lage des Fundorts, die Größe des Behälters und über den Schwierigkeitsgrad, der damit verbunden ist, Gelände und Versteck zu erreichen. Es gibt standardisierte Behälter in vier Größen. „Aber es kann auch eine Tupperdose sein, die den Sucher erwartet“, so Hubert Theuss.
Am Ziel freilich kommt es immer noch auf den richtigen Riecher an. Denn die Fans sind durchaus einfallsreich, wenn es gilt, das Finden möglichst schwer zu machen. So kann es sich beim Versteck zum Beispiel um einen präparierten Birkenstumpf handeln. Bei Dunkelheit, einem höheren Schwierigkeitsgrad, können auch einmal elektrische Spielereien den Erfolg erschweren, wenn man zum Beispiel erst durch Steckverbindungen ein Licht zum Leuchten bringen muss, um eine Kontrolle darüber zu bekommen, ob Quizfragen am Fundort richtig beantwortet wurden.
Erfolgsliste
Besondere Fanseiten, berichtete der Referent, würden es sogar ermöglichen, sich als Geocacher in eine Erfolgsliste eintragen zu lassen. Wer eine Kletterpartie zurücklegen musste, um danach noch knifflige Fragen zu beantworten, leistet schließlich mehr, als wenn man gleich neben einem Parkplatz durch Griff in ein eingegrabenes Rohr zum Ziel gelangt.