Oberhausen. Wohnungsbaugenossenschaften begrüßen pfiffige Idee zur Parkbox. Kosten: rund 1000 Euro. Barrierefreies Wohnen nimmt an Bedeutung deutlich zu


Die Bevölkerung wird immer älter, dem müssen auch die Wohnungen Rechnung tragen. Beispielsweise sind mehr als 60 Prozent der Mieter der „Gemeinnützige Wohnungsbau Osterfeld“ (Gewo) älter als 60 Jahre. Und immer häufiger sind Bewohner auf Rollatoren angewiesen, die ihnen ein höheres Maß an Selbstständigkeit ermöglichen. Doch die brauchen Platz. Rollatoren-Garagen könnten eine Lösung sein.

Nicht alle Wohnungen bieten ausreichend Raum, um den Rollator in der Diele oder einem Zimmer zu parken. Auch die Hausflure bieten nur selten eine Möglichkeit, neben anderen Rollatoren oder Kinderwagen den eigenen „Rolli“ auch noch abzustellen. Als Rollatoren-Garage eignen sich umfunktionierte Müllboxen, die schwellenfrei umgebaut werden und abschließbar sind. Eine Box schlägt mit rund 1000 Euro zu Buche, wie eine Wohnbaugesellschaft in Mülheim-Heißen ausgerechnet hat.

Genossenschaften bereit für Anfrage

Wolfgang Hoffmann vom Gewo-Vorstand weiß, dass seniorengerechtes Wohnen immer wichtiger wird: „Seniorenspezifische Wünsche werden sehr oft an uns herangetragen. Der häufigste Wunsch betrifft allerdings den Ersatz von Badewannen durch barrierefreie Duschen.“

Bisher habe noch kein Mieter den Wunsch nach einer Rollator-Box geäußert: „Er würde aber von uns erfüllt werden, wenn entsprechende Stellmöglichkeiten gegeben sind.“ In Einzelfällen habe die Gewo allerdings bereits Abstellboxen für Elektro-Rollstühle oder eine Aufladesteckdose für einen Elektrorollstuhl installiert.

Entsprechende Angebote hält auch die Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Heimbau vor, sagt Geschäftsführer Rainer Kommescher: „Wir hatten allerdings noch keine Anfragen.“

Das Thema Altenwohnungen sei auch bei der Heimbau ein wesentlicher Aspekt der Zukunftsplanung. Häufig ließen sich in Kellerräumen Unterstellmöglichkeiten für Rollatoren installieren, so Kommescher, die dann barrierefrei erreichbar seien.

GWG: Stellplätze im Keller

„Das ist auch für uns allein aufgrund der demografischen Entwicklung ein aktuelles Thema“, sagt Olaf Rabsilber, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft GWG Oberhausen-Sterkrade. Bislang habe es einige wenige Anfragen von Mietern gegeben, die selbst einen Unterstand besorgt hätten: „Dann haben wir gemeinsam schnell dafür einen Platz am Haus gefunden.“

In Neubauten würden entsprechende barrierefrei erreichbare Stellplätze in Kellerräumen gleich mit geplant, sagt GWG-Geschäftsführer Rabsilber: „So wie früher die Fahrradkeller konzipiert wurden, denken wir jetzt auch an Rollstühle und Rollatoren.“ Die Idee, Rollator-Boxen zur Verfügung zu stellen, hält er für gut: „Auch so etwas gehört für mich zu den Aufgaben eines Vermieters; es verbessert die Wohnqualität.“