Oberhausen.

Anwohner der Walsumermarkstraße schlagen Alarm: Ihre Kinder kommen zu spät zum Unterricht, weil die volle 960 an der Haltestelle vorbeifährt. Die Stoag will nun einen Einsatzwagen und einen Gelenkbus einsetzen.

Sieben Mal rechtzeitig aufgestanden, sieben Mal pünktlich zur Haltestelle gegangen, sechs Mal einfach stehen gelassen worden: Schüler aus Königshardt, die mit der Linie 960 nach Sterkrade zu einer der drei weiterführenden Schulen fahren, sind seit Schulanfang mehrmals zu spät gekommen, weil der völlig überfüllte, kurze Bus keine Passagiere mehr aufnehmen konnte und schlicht an ihnen vorbeigefahren ist. Einen Einsatzwagen gab’s nicht.

Eltern schlagen Alarm, die Schulen rufen das Schulamt zur Hilfe. Nun wird die Stoag endlich aktiv: Ab Montag soll um 7.04 Uhr ab Walsumermarkstraße ein Einsatzwagen fahren, die 960 wird um 7.07 Uhr zum Gelenkbus.

Kinder werden verunsichert

„Gerade Kinder, die in diesem Jahr auf eine weiterführende Schule gekommen sind, werden durch die Unzulänglichkeiten der Stoag absolut verunsichert“, sagt Thorsten Georg. Seine Tochter geht in die fünfte Klasse des Sophie-Scholl-Gymnasiums, er berichtet, dass Kinder den Tränen nah gewesen seien, weil sie in der ersten Schulwoche mehrfach zu spät zum Unterricht gekommen sind. Einige Eltern brachten ihre Kinder deshalb in Fahrgemeinschaften zur Schule. „Das ist inakzeptabel. Die Stoag hat die Pflicht, ausreichend Kapazitäten zur Verfügung zu stellen.“

Am Sophie-Scholl-Gymnasium ist die Situation bekannt. „Wir haben die Beschwerden auch bereits ans Schulamt weitergegeben“, hieß es aus dem Sekretariat.

Der Sohn von Sabine Milkowitz geht ebenfalls zum Sophie-Scholl-Gymnasium, auch er muss um 7.07 Uhr an der Haltestelle Walsumermarkstraße die Linie 960 nehmen geht. „Was uns überrascht hat: Am ersten Schultag kam noch ein Einsatzwagen, danach aber keiner mehr.“

Busfahrer zeigte Mitgefühl

Aus Mitgefühl hatte dieser Busfahrer gehandelt: So viele Kinder, das war ihm wohl klar, kann ein einzelner, kurzer Bus der Linie 960 gar nicht mitnehmen, deshalb hatte er außerplanmäßig an der Haltestelle gehalten.

„Künftig wird dieser E-Wagen seine Fahrt an der Haltestelle Walsumermarkstraße beginnen“, kündigt Stoag-Sprecherin Sabine Müller an. Der gleiche Bus, der eh bereits von der Falkestraße aus fährt, startet also ab Montag um 7.04 Uhr an der Walsumermarkstraße, fährt auch die Haltestelle „Buchenweg“ an und dann regulär ab Falkestraße weiter. Um 7.07 Uhr kommt die 960 künftig als Gelenkbus.

Auch auf den Linien SB 90, 98 und der 143 gibt es Probleme, wie die Stoag-Sprecherin berichtet. „Wir zählen derzeit das Fahrgastaufkommen und werden die Situation in den kommenden Wochen lösen.“